2023-02-18

Samstag, 18.02.2023 – Ein Tag in Saarbrücken

Inhalt

Die Nacht

Ich brauche eine Weile, bis ich mich an das Hotelbett gewöhnt habe, aber irgendwann schlummere ich dann doch ein. Die komischen Gummibezige unter den Laken fühlen sich seltsam an. Draußen auf der Straße schreien Betrunkene herum.

Traum: Dreharbeiten im Club

Mir träumte, ich würde auf einen kleinen türkischen Jungen aufpassen. Wir spielten auf dem Balkon und ich hatte Angst, dass er von dort herunterfallen könne. Dann wollte er kleine Kracher anzünden und auf die Straße werfen, aber ich hatte zu große Angst, dass wir jemanden treffen könnten. Als er auch noch eine brennbare Flüssigkeit über die Balkonbrüstung kippen wollte, gingen wir rein und sahen fern.

Es lief eine Komödie mit Maria Schell und Uwe Ochsenknecht:

Sie – die Ehefrau – ist chronisch eifersüchtig auf ihren ebenso chronisch untreuen Ehemann. Als sie ihn eines Tages auf ein rotes Bändchen an seinem rechten Handgelenk anspricht, denkt er sich eine selten dämliche Erklärung dafür aus (irgendetwas mit einer Packung Papiertaschentücher, die so ein rotes Aufreißbändchen hatte). Sie glaubt ihm trotzdem und man sieht, als sie nach der Hand ihres Mannes greift, kurz in einer Großaufnahme eine kleine runde Wunde an ihrem rechten Handgelenk. Das soll wohl noch einmal wichtig werden in dem Film!

Der Mann geht dann in seinen „Club‘’ und trifft seinen alten Freund, einen’bekannten Redakteur der WAZ. Beide werden von den anderen Stammgästen des „Clubs“ nicht ernst genommen.

Heute soll im „Club“ ein stimulierender Film gedreht werden und ich bin Regieassistent. Doch bevor es losgehen kann, ruft der Produzent (gespielt von Diether Krebs) an und warnt uns vor einem Kontrollbesuch der Kontrollbehörde! Die dürfen die Brandflecken auf dem Ledersofa auf keinen Fall entdecken!

Der Assistent (also ich) muss nun versuchen, die Flecken mit allergiftigsten Reinigungsmitteln zu entfernen.

Alle anderen stehen um mich herum und geben nutzlose Ratschläge.

Frühstück

Alles anders hier: Die Schilder mit den Zimmernummern sind hier nicht nur in arabischen Zahlen, sondern auch in französischen Wörtern, um Gäste aus dem nahen Ausland nicht zu verwirren, die ja bekanntlich keine arabischen Zahlen kennen (By the way: Wie rechnet der Franzose eigentlich schriftlich?).

Zimmerschild im Bio-Hotel Madeleine in Saarbrücken: Die Zahl 42 auf Französisch
Zimmerschild im Bio-Hotel Madeleine in Saarbrücken: Die Zahl 42 auf Französisch

Das Frühstück ist liebevoll zubereitet, der Service sehr aufmerksam. Irgendwie mag das auf den ersten Blick nicht zu diesem einfachen, leicht sterilen Hotel passen.

Ein älteres Paar betritt den Raum. Ihre Freude und ihre Begeisterung über das Frühstück sind anstrengend.

Zu meinem dritten Kaffee bekomme ich einen kleinen Donut.

Ich bin sehr zufrieden.

Saar-Museum

Der Thronfolger und ich besuchen das Historische Museum Saar. Wir laufen knapp drei Stunden durch die Dauerausstellung und obwohl sie ein wenig sehr textlastig ist, sind wir sehr gefesselt von den Exponaten und den Erklärungen dazu. Von der saarländischen Geschichte wusste ich nämlich (ehrlich geschrieben) bis auf ,,Da gab es Bergbau und Eisenhütten‘’ und ,,da gab es doch so ne Abstimmung wegen Frankreich‘’ nicht viel. Die Geschichte unseres zehnten Bundeslandes ist aber sehr wechselhaft und faszinieren.

Wir laufen durch die Kaiserzeit:

Stickerei ,,Ein gut Gericht ist Frauenpflicht
Stickerei ,,Ein gut Gericht ist Frauenpflicht‘’

Dieses Plakat für Kriegsanleihen verstehe ich grafisch nicht ganz:

Plakat für Kriegsanleihen: ,,Wir schlagen sie und zeichnen Kriegsanleihen
Plakat für Kriegsanleihen: ,,Wir schlagen sie und zeichnen Kriegsanleihen

Auf dem Plakat sind englische Panzer zu sehen (die dürfte damals jeder erkannt haben) und die sind auch mit dem ,,sie‘’ gemeint. Allerdings sehen die ,,Tanks‘’ für mich irgendwie machtvoll, nahezu übermächtig aus, so wie der vordere über ein Hindernis rollt und beide Panzer aus allen Rohren feuern. Oder hat man dieses Bild früher anders gesehen? Mehr als Bedrohung?

Ich wette: Heute würde man versuchen, ein so ,,cooles‘’ Bild in dem Sinne benutzen wie: ,,Zeichne Kriegsanleihen – dann haben wir bald solche Kampfmaschinen!‘’

Foto der ersten Bartwurstbude in Saarbrücken nach dem zweiten Weltkrieg
Foto der ersten Bartwurstbude in Saarbrücken nach dem zweiten Weltkrieg
Plakat ,,Saarbrücken – Die Metropole des Westens
Plakat ,,Saarbrücken – Die Metropole des Westens

Man kann auch die wieder ausgegrabenen Kasematten besichtigen:

Herr Flusskiesel geht mit einer Hakenbüchse in Stellung
Herr Flusskiesel geht mit einer Hakenbüchse in Stellung

Universität des Saarlandes

Der Thronfolger zeigt mir danach noch ,,seine‘’ Uni. Besonders die Mensa hinterlässt bei mir einen bleibenden Eindruck. Möchte man in so einem Gebäude gesund und lecker essen?

Mensa Uni Saarbrücken
Mensa Uni Saarbrücken
Mensa Uni Saarbrücken
Mensa Uni Saarbrücken

Als Hunger aufkommt, entscheiden wir uns gegen eine Pizza aus dem Automaten (die übrigens laut dem Thronfolger furchtbar sein soll):

Pizza-Automat
Pizza-Automat

Abendessen im Brauhaus

Wir fahren lieber wieder in die Innenstadt und gehen im Brauhaus ,,Zum Stiefel‘’ essen. Erst hatte ich ein bisschen Sorge, dass es meine Sucht zu sehr triggern könnte, denn ich liebe ja Brauhäuser. Aber es geht ganz gut (ich trinke Spezi). Das Original Wiener Schnitzel schmeckt mir echt gut und nach einer kurzen Zeit denke ich kaum noch an das Bier.

Nach dem Essen begleitet mich der Thronfolger noch zum Hotel, weil ich langsam am Ende meiner physischen Kräfte bin. Auf dem Zimmer schreibe ich die Erlebnisse des Tages auf und trinke viel Wasser, denn ich fürchte, ich bin durch die Fahrt gestern und sowie Aktivität heute mit zu wenig Trinken dehydriert. Die Kopfschmerzen lassen auch bald nach.

Podcast

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