2023-04-08

Samstag, 08.04.2023

Die Nacht

Der Schlaf

Ich schlief schlecht ein und der Schlaf war recht unruhig. Allerdings beruhigte sich der Geist langsam.

Traum von der Wildnis

Mir träumte, ich wäre in Hameln oder Münster und ich saß mit Freund A. an einem Tisch vor einer Kneipe. A. war vollkommen niedergeschlagen und angetrunken. Als er beim Kellner einen Likör bestellte und dieser ihm nichts mehr bringen wollte, bot ich A. an, dass wir doch zu unserer Ferienwohnung gehen könnten und ich ihm da einen Likör einschenken würde. Das fand der Kellner so nett, dass er doch noch etwas zu Trinken bringen wollte. Mit schreiender Seele bestellte ich ein Glas Guinness und hatte sofort ein schlechtes Gewissen, denn ich lebte auch im Traum abstinent.

Ich hielt mich in Münster zu Studienzwecken auf und ich besuchte die Räumlichkeiten unseres Seminars, denn ich wollte noch auf meinem iPad einen zweiten Benutzer einrichten. Ich hatte nämlich total Angst, dass mitten in der Vorlesung sich irgendwelche Pornoseiten auf meinem iPad öffneten.

Die anderen Seminarteilnehmer waren nett, aber zu meiner großen Enttäuschung war die Wunderschöne nicht dabei. Mir fielen andauern kleine Metallteile hinunter.

Dann lief ich durch den Wald. Obwohl es sich um einen europäischen Mischwald handelte, war ich in Afrika. Bald stand ich am Rande des Waldes in einer Steppe und bekam Angst, denn nun war ich die bevorzugte Beute von Löwen. Nicht weit entfernt sah ich auch schon die erste Gruppe dieser Raubkatzen. Schnell lief ich ihn den schützenden Wald zurück.

Viele der Baumstämme hier waren die Hälse von Giraffen.

Der Morgen

Ich stehe gegen acht Uhr auf. Die alte Heimat liegt im Nebel. An meinem kleinen improvisierten Arbeitsplatz im alten Jugendzimmer verblogge ich die Nacht.

Unten in der Wohnung stehen gerade die Lieben auf. Sie sind noch sehr schlafanzügig und schlurfig wie herzliche Tiere.

Im Nebel sind von den Hochspannungsleitungen über dem Ruhrtal sind nur die Kabel sehen. Es sieht so aus, als hätte jemand dicke Striche über den Horizont gemalt.

Mama macht erst einmal Kaffee.

Spaziergang, Ruhe

Nach dem Frühstück mache ich einen Spaziergang durch die Felder. Hier trifft man viele Menschen mit ihren Hunden. Es scheint so, als ob die Menschen besser mit Hunden zurechtkommen als mit anderen Menschen. Vielleicht ist das so, weil Hunde keine Widerworte geben. Die Hunde sind immerhin nett und freundlich.

Den Feldweg kann ich nicht bis ganz durch laufen, da ich nur meine Sneaker anhabe und überall Pfützen den Weg versperren. Ein bisschen schade ist das schon.

Langsam dringt die Ruhe der Landschaft auch in meinen Geist ein. Die Stille tut nicht mehr weh.

Früher gab es noch nicht so viel Büsche und Bäume hier! Wie es wohl in dem Wald aussieht, in dem wir als Kinder gerne spielten? Ob man dort überhaupt noch hinkommt oder ist vielleicht alles komplett zugewachsen. Früher haben die Erwachsenen gerne über diese ,,Ökos“ geschimpft, die überall Teiche angelegt und Büsche gepflanzt haben, jetzt ist man froh darüber, dass die Felder nicht wie eine tote Steppe da liegen. 

Vogelparadies

Das Grundstück meiner Eltern ist ein Vogelparadies. Wenn wir zu dritt schön drubbelig in der Küche sitzen und Kaffee trinken (wir könnten uns auch im Wohnzimmer an den großen Tisch setzen, aber so ist es gemütlicher), schauen wir nach draußen auf das Vogelhäuschen auf der Terrasse. Ein Grünling hockt im Häuschen und schaut sich misstrauisch um, während er seine Körner pickt. Dann kommt Freund Blaumeise angerauscht. Der hängt sich an den Meisenknödel, pickt dort herum und flattert dann plötzlich zum Küchenfenster. Sich am Fensterrahmen festkrallend schaut zu uns in die Küche.

Dann kackt er und fliegt wieder weg. Das macht er mehrmals am Tag und niemand weiß, warum er das tut.

Grillen und Abend

Mein Vater holt den bahnbedingt irrfahrenden Thronfolger in Unna ab. Mein alter Freund D. kommt vorbei und wir grillen zusammen. Ich trinke mehrere (vier?) Flaschen ,,Veltins alkoholfrei“ und bis auf gelegentlichen Saufdruck klappt das ganz gut. Irgendwie esse ich eine Bratwurst zu viel, aber die nur halb, da ich fein achtsam und nüchtern bin.

Irgendwann sitzen nur noch D. und ich draußen, aber als es langsam dunkler wird, treibt uns die Kälte ins ofenwarme Wohnzimmer. Dort sitzen schon meine Eltern mit dem Thronfolger zusammen und sortieren alte Bilder. Ich erfahre einige interessante Details über meinen Großvater mütterlicherseits (z.B., in welcher Einheit er im zweiten Weltkrieg gedient hat).

Nachdem D. sich verabschiedet hat, bleiben der Thronfolger und ich auch nicht lange wach.

Nebel liegt auf dem Land
Holzen (das ist ein Ortsteil meines Heimatdorfes)
Da feiert jemand Silvester an Ostern!