2023-04-07

Karfreitag, 07.04.2023

Die Nacht

Ich glaube, ich schlief ganz ordentlich. Die Träume der Nacht sind leider verflogen. Vielleicht sollte ich mir doch ein Notizbuch ans Bett legen!

Regenfahrt

Über die Feiertage geht es auf Elternbesuch in die alte Heimat. Da ich noch reichlich Zeit bis zur Abfahrt der 901 habe, frühstücke ich bei Bolten und höre den Bäckereifachverkäuferinnen beim Austausch über die (schlechten) Arbeitsbedingungen bei der Konkurrenz zu.

Da danach die Bahn noch immer nicht kommt (meine schwachen Augen haben eine „3“ als eine ”O“ gelesen und an der richtigen Stelle der Uhrzeit kann das eine Menge ausmachen!), gehe ich zu Fuß zum Hauptbahnhof – der Schrittzähler wird es danken!

Der Weg ist beschwerlich, denn es nieselt, der Rucksack ist schwer und die Kompressionsstrümpfe rutschen.

Im Zug steuere ich aus Gewohnheit die erste Klasse an (Tisch! Den Blogeintrag tippen statt ihn mit der Hand zu schreiben!), doch da mir fällt noch gerade rechtzeitig ein dass ich ja nicht mit dem Jobtichet zur Arbeit fahre (da habe ich ein Upgrade auf die erste Klasse), sondern mit Ticket in der zweiten Klasse zu meinen Eltern.

Mit dem Deutschlandticket wird das anders werden und darauf freue ich mich schon. Ökologisch wird das neue Ticket bei mir (!) nichts zum Besseren wenden, denn mein Mobilitätsverhalten wird sich dadurch nicht ändern. Ich werde eher dazu motiviert, am Wochenende mehr Ausflüge zu machen.

Der Zug fährt wegen der großen Baustelle über Oberhausen und Gelsenkirchen und ich hoffe, dass das keine negativen Auswirkungen auf meinen Anschluss in Dortmund hat.

Aber alles klappt prima!

Unterwegs sehe ich eine Dame, die von einer jungen Frau begleitet wird. Die junge Frau trägt so eine Art Anglerhut, jedoch aus einem dicken, wollartigen Stoff mit Karomuster. Der Hut steht ihr seltsamerweise gut!

Die letzte Etappe der Reise verläuft angenehm: Der Zug öggelt deren noch fast kahle Wälder. Was nicht grau ist, versinkt in sattem Braun. Das Moos gewinnt heute eindeutig den Tag.

Erinnerungen, aber als App

Ich nutze schon länger die App „Erinnerungen“ von Apple für meine Einkaufslisten und, nun ja, um mich erinnern zu lassen.

Momentan teste ich, ob sich „Erinnerungen“ für mich auch als private (nicht dienstliche) Todo-App eignet. Sie hat sich in der letzten Zeit recht ordentlich entwickelt und bietet so einiges für mich:

Pro

  • Gut im Apple-Ökosystem integriert
  • Synchronisiert zuverlässig und schnell über alle (Apple-) Geräte
  • Reihenfolge der Tasks manuell änderbar.
  • Beliebig viele Listen
  • Erinnerungen nach Tag, Zeit und Ort
  • Tags
  • intelligente Listen
  • Widgets für alle Geräte

Contra

  • Unteraufgaben funktionieren für mich nicht gut
  • Design der Mac- App nicht änderbar (für mich nicht kontrastreich genug)

Heimat

Man könnte denken, dass die Landschaft tot darnieder liegt, aber die Vögel zwitschern fröhlich. Eine Kohlmeise trägt Nistmaterial, der Eichelhäher guckt kritisch. Unten auf der Weide laufen die Lämmer fröhlich umher.

Ein Moment der Ruhe

Bei den Eltern gibt es zu Mittag geräucherte Forelle. Mein Vater trennt kenntnisreich und geschickt das Fleisch von der Gräte. Das Essen ist köstlich und ich rege an, dass wir ,,dieses Karfreitag“ doch gerne öfter machen können (Erlöser hassen diesen Trick!).

Nach dem Essen bringe ich meinen Kram nach oben in mein altes Jugendzimmer. Dort baue ich meinen ,,kleinen Computer“ auf (iPad auf der Halterung, Pebble-Maus und Magic Keyboard), schreibe diese Zeilen und höre dem Nieselregen zu, wie er auf das Dachfenster tippt.

Nachrichten

Die Aktelle Stunde berichtet darüber, dass in Köln an einem regnerischen Karfreitag nichts los ist. Das scheint als Neuigkeit durchzugehen.

Im Laufe der Sendung steigt in mir die innere Unruhe. Ich bin es nicht mehr gewohnt, Nachrichten einfach so am Stück in einer großen Dosis serviert zu bekommen.

,,Wir gucken immer die Nachrichten beim WDR, denn die sind nicht so schlimm!‘’

Ich glaube, ich möchte heute früh ins Bett.

Nach den Nachrichten schauen wir noch so eine Zoo-Sendung und die ist so dermaßen harmlos und süß, dass sich mein Geist beruhigt.