Montag, 21.08.2023

Die Nacht

Der Schlaf ist sehr unruhig. Ich muss häufig aufstehen und die Toilette aufsuchen. Einmal rutsche ich dabei fast in einer Wasserpfütze aus.

Mir träumt, dass wir auf der Arbeit in einer anderen in der Nähe liegenden Behördenbibliothek aushelfen müssen. Auch laufe dort hin und wundere mich, wie viele von meinen Kolleginnen nun auch hier arbeiten. Nun bekommt der Traum eine neue Ebene, denn ich folge einer Frau, die vor vielen Jahrzehnten in einem Oldtimer nach Indien reist, um dieses fremde Land zu erforschen. Sie bleibt lange dort, weil ihr die Menschen und auch die Landschaft dort so gut gefällt. Als alte Frau will sie gemeinsam mit ihrem Ehemann noch einmal nach Indien und so setzen sie sich in ihr gutes, altes Gefährt und tuckern in den Süden.

Zurück in der nachgeordneten Bibliothek. Dort sitze ich am späten Nachmittag nackt am Schreibtisch, als der Behördenleiter reinkommt. Er geht auf Krücken. Meine Nacktheit scheint ihn nicht zu stören, denn er überreicht mir ohne viel Federlesens ein Zeitschriftenheft, dass wohl auf Irrwegen zu ihm gelangt ist. Diese Zeitschrift möchte er gerne regelmäßig lesen und ich verspreche ihm, mal zu prüfen, ob er auf unseren Umlauf kann.

Der Morgen

Ich stehe schwer auf, aber die Laune ist trotzdem gut. Wie wundervoll so ein frischer Espresso doch schmecken kann!

Nach etwas morgendlicher Biologie erkenne ich den Grund für die nächtliche Wasserpfütze: Das Rohr, welches das Frischwasser von hinten in die Toilette strömen lässt, ist ein wenig verschoben (vermutlich ist mir das beim Putzen passiert). Ich richte es wieder aus und es bleibt jetzt dicht.

Arbeit

Terminlich bedingt, gelange wieder in diesen Flow, welcher den Arbeitstag so angenehm kurz macht, mich aber auch selber verlieren lässt. Trotzdem schaffe ich immer wieder kleine Inseln der Achtsamkeit.

Beobachtungen

Am Hauptbahnhof vor mir eine Frau, die auf dem Arm eine Art Balkontür tätowiert hat. Kurz sehe ich auf einer Herrenwade das Tatoo eines Mehrfamilien-Bungalows. Sind Architektur-Tatoos jetzt irgendein Ding?

In die Straßenbahn steigt ein Mann mit einer furchtbaren Schwellung im Gesicht ein. Ich schaffe es, ihn nicht anzustarren. Mit mir im Regionalexpress nach Duisburg fährt ein Typ in bayerischer Trachtenlederhose.

Hitze

Allen ist warm. Allgemeines Rumgeschitze. Besprechungsraum ohne Sauerstoff. Schnell zum Zug. Dort Ausschwitzen.

Zum Glück habe ich Wasser dabei.

Zwischenfall bei KFC

Vor meinem Arzttermin will ich noch schnell einen Hähnchenburger essen. Als ich bei Kentucky Fried Chicken sitze, höre ich vom Thekenbereich her Gebrüll. Ein Mann schreit in einer mir fremden Sprache, man hört aber immer wieder Wörter ,,Arschlöcher“ und ,,Duisburg“ raus. Die Angestellten versuchen, den Mann des Ladens zu verweisen. Er schreit weiter. Die Gäste werden unruhig, ich werde nach dem Zwischenfall am Pizza-Stand am Freitag langsam ärgerlich. Nach einer Weile verlässt der wütende Mann den Laden. Er ist schwarzafrikanischer Herkunft, trägt eine Art Kaftan und ein Buch mit goldener Titelprägung und vielen Post-Its zwischen den Seiten. Ich tippe auf ein ,,heiliges Buch“, also eine Bibel oder den Koran. Noch eine ganze Weile nach seinem Verschwinden geht immer wieder einer der Angestellten zur Tür und zu den Schaufensterscheiben und lugt nach draußen.

Umzugsvorbereitungen

Da die Mutter des Thronfolgers bald umzieht, lagere ich ein paar seiner Umzugskisten, die bisher in ihrem Keller standen, in meinem Keller ein. Sie hat dafür ein ein Möbeltaxi gemietet und wir drei tragen Kartons, seinen alten PC und ein wenig Kleinkram in meinen Keller. Die beste Ex-Frau von allen hatte mir ja letztens geholfen, genau deswegen hier aufzuräumen und alles findet gut seinen Platz. Danach essen der Thronfolger und ich noch Pizza und schauen die zweite Staffel von ,,Inside Job“ zu Ende. Schade, dass die Serie eingestellt worden ist, denn so werden wir jetzt nie erfahren, ob der Schattenvorstand nun aus Menschen besteht oder nicht.