Wieder eher schlechte Nacht. Mir träumt, Raumschiffe wie in ,,Dune“ würden über Industriestädte gleiten.Jedoch handelt es sich in Wirklichkeit um fliegende Kleiderbügel.
D.’s Mutter G. möchte, dass ich ihr helfe: Bekannte von ihr haben ein Haus geerbt und es sofort verkauft. Nun möchten sie es wieder zurückhaben und ich soll beratend tätig werden. Danach wird die G. D. und mich in den Urlaub fahren. Die Tochter der Bekannten könnte uns auch begleiten. Der Erbe und ich fahren zum Haus und schauen uns alles an. Es handelt sich um ein altehrwürdiges Mehrfamilienhaus. Ausnahmslos alle Bewohner sind froh, dass das Haus den Besitzer gewechselt hat. Ich setze mich an meinen Arbeitsplatz und erledige ein paar organisatorische Dinge für den Erben. Unter anderem lade ich für ihn ein Backup seiner SIMs-Spiele herunter. Dabei bekomme mich mit, wie er eine Kollegin aus dem mittleren Dienst fertig macht. Er sagt ihr, sie sei nur eine Vorzimmerkraft und müsse tun, was er ihr sage. Das ärgert mich. Später kommt noch ein Kollege von der IT vorbei. Der stammt aus Indien und der Erbe murmelt rassistische Dinge über ihn gerade so laut, dass man alles verstehen kann. Später stelle ich den Erben zur Rede und sage ihm, dass ihm niemand das Haus verkaufen will, wenn er so arrogant und gemein ist. Er wird wütend und schaut mich hasserfüllt an.
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Ich stehe vor dem Weckerklingeln um acht Uhr auf. Da ich herausgefunden habe, wie die Nespresso-Maschine im Zimmer funktioniert, braue ich mir ein Heißgetränk.
A.erzählt mir, dass ich in der letzten Nacht zweimal geschrien hätte. Ob ich mir mal eine Schlaf-App installiere? Vielleicht waren es auch ein wenig zu viele Eindrücke in der letzten Zeit.
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Frühstück wieder in der Bäckerei Oberon. Es ist recht voll, aber wir bekommen noch einen Platz. Angeregtes Gespräch mit C. über das italienische Steuersystem.
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Im Zug nach Basel fällt mir auf, dass wir keine Sitzplatzreservierungen für die Züge in Deutschland haben. Ich meine, mich erinnern zu können, dass bei Zeitpunkt der Reise eine Reservierung nicht möglich war. Dann müssen wir uns also so durchschlagen!
Die Umstiege in der Schweiz verlaufen ohne Probleme.
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Wenn der Schweizer am Bahnhof rennt, dann nicht, um einen Zug zu bekommen, sondern um der SBB die Schande einer Verspätung zu ersparen.
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Wie immer ist es kommod, in der ersten Klasse zu reisen. Ich kann sogar auf dem reMarkable tippen, denn es ist selbst für mich genügend Platz bis zum Vordersitz vorhanden. Die Möglichkeit, bei jedem Halt von meinem Platz vertrieben zu werden, ist ein wenig unangenehm.
Der deutsche ICE in Basel fährt pünktlich los, wegen eines Polizeieinsatzes haben wir jedoch schon nach dem ersten Halt zehn Minuten Verspätung. Wir haben keine Reservierung, aber wegen des Erste-Klasse-Tickets (Supersparpreis!) finden wir einen guten Platz. Hinter der Grenze scheint die Sonne und das Internet wird schlecht.
Kurz vor Karlsruhe gehe ich aufs Klo. Als ich wieder rauskomme, weiß ich partout nicht mehr, in welche Richtung ich muss. Wir wird wieder klar, wie fertig ich eigentlich bin.
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Wir bekommen statt des vorgesehenen Zuges den ICE 104 nach Amsterdam. Beim Einsteigen gehe ich fast an einem leeren, dunklen Ruheabteil vorbei. Die Frau vor mir geht hinein und schaut sich um. Ich folge ihr nach einigem Zögern. Die Plätze sind nicht reserviert, also entern wir sie. Ansgar ist irgendwie verschwunden. Wie sich herausstellt, hat er ebenfalls zwei Plätze gesichert. Wir versammeln uns im Ruheabteil.
Der Zugchef macht eine sehr launige Durchsage: ,,Sehr geehrte Fahrgäste! Uns fehlen leider die Wagen 21 bis 29. Deswegen haben wir gerade in Mannheim auf sie gewartet, damit sie auch noch einsteigen können. Wir verlassen Mannheim jetzt mit einer Verspätung von fünf Minuten … wie immer, eigentlich. Bitte stellen Sie keine Gepäckstücke in die Gänge! Wir haben auch einen gastronomischen Service an Bord – allerdings ist fast nichts mehr da. Falls sie es überhaupt bis hier hin schaffen, heißen wir sie herzlich Willkommen!“
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Für einen kleinen Moment fühle ich mich furchtbar eingeengt in diesem engen Raum mit den anderen fünf Menschen. Mein Gehirn ist so sehr ausgebrannt, dass sich plötzlich alle Aufmerksamkeit auf dieses Gefühl fokussiert. Dann beginne ich, auf dem iPad langsam überquellenden Feed-Reader durchzulesen und es geht mir wieder.
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A. steigt in Düsseldorf um und ich fahre gemeinsam mit vielen Niederländern weiter nach Duisburg.
Abends bin ich dann endlich zu Hause und komplett fertig.