2024-05-04 Samstag

Unruhige Nacht mit Halsschmerzen und schlechten Gefühlen. Mir träumt, ich wäre in Afrika als Mitglied von Friedenstruppen. Wir sind darauf spezialisiert, den Rückzug von Einheiten zu decken und genau das tun wir. Mitten auf einem Feld haben wir Stellungen ausgehoben, dabei haben wir auch einen kleinen Hügel besetzt um eine gute Feuerposition zu bekommen. Einmal sehen wir Reiter am Horizont, aber die greifen uns nicht an. Ein wenig bin ich darüber enttäuscht.


Ich stehe um Viertel vor neun Uhr auf. Wieder einmal bin ich froh, nicht verkatert zu sein und kein schlechtes Gewissen zu haben, dass ich mal wieder beim Trinken die Kontrolle verloren habe. Eine Erkältung ist nervig, aber ganz anders als ein Kater.


Die Gefühle von gestern brennen nach. Es ist ein ständiges Brennen in der Brust und das liegt nicht an der Erkältung. Zum Glück ist Wochenende und somit viel Zeit für Gefühlsarbeit.


Im türkischen Supermarkt gibt es jetzt auch vegetarische Köfte! Sogar in zwei Sorten (,,scharf“ und ,,Hölle“). Gleich mal eine Packung gekauft. Die werde ich auf den Grill werfen und danach eines dieser praktischen, viereckigen Brote damit füllen, die es auch im türkischen Supermarkt gibt. Dazu brauche ich noch Salat oder Ähnliches, um der Mahlzeit einen gesunden Anstrich zu geben.


Seit ein paar Tagen schreibe ich wieder an der Geschichte. Sie nähert sich dem Schmerzpunkt. Ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist. Ich kann viele meiner Gefühle in die Geschichte, in die Figuren darin legen. Es kommt aber dafür auch etwas zurück und ich weiß nicht recht, was ich damit anfangen soll. Mein Ich schrumpft zusammen.


Im Laufe des Tages geht es etwas besser. Ein Mittagsschlaf hilft. Die Gewichtsdecke hilft. Ein langes Telefonat mit der besten Ex-Frau von allen hilft.

Später mache ich Sigara Böregi mit Feta. Ich bin nach dem vierten Röllchen pappsatt und frage mich, was ich mit dem ganzen Rest machen soll. Lecker ist der Kram aber. Um die Stimmungsaufhellung zu unterstützen, schaue ich das Special ,,Mord in Berlin“ von Kawus Kalantar und bin sehr begeistert.