Die erste Nachthälfte huste ich durch. Irgendwann setze ich mich auf das Sofa, denn eine aufrechte Haltung scheint den Hustenreiz weniger zu triggern. Irgendwann schlummere ich kurz ein und in einer Wachphase ziehe ich ins Bett zurück. Ein kurzer Gedanke an Paracodin aber ich will jetzt nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen, zumal sich das Mittel nicht mit Promethazin verträgt. Im Bett kann ich dann schlafen.
Mir träumt, unsere Bibliothek wäre im alten Dienstgebäude und würde dort in großzügig ausgestatteten Räumlichkeiten auf eine Bücherlieferung warten. Ich sortiere eine Buchspende ein. Ein Buch hat es mir besonders angetan, denn es handelt sich um eine spannende Geschichte, in der die Autorin echte Begebenheiten eingewoben und mit Fußnoten dokumentiert hat. Mit Hilfe meines ebenfalls anwesenden Bruders bekomme ich heraus, dass eine Szene in dem Buch – eine Familie besichtigt bei der Polizei ein Gemälde – tatsächlich stattgefunden hat.
Hausarbeiter kommen vorbei und bringen Möbel. Ich unterhalte mich mit einem von ihnen, Herrn I., über Türzugangstoken. Er lehnt diese Teile aus ökologischen Gründen ab und ich vertraue den Dingern einfach nicht. Ich begleite die Hausarbeiter durch die Katakomben des Dienstgebäudes. Am Hauptquartier des Inneren Dienstes angekommen werde ich Zeuge, wie ein entfernter Kollege in Handschellen von Herrn K., Leiter des ID, abgeführt wird. Wieder ein Dieb erwischt!
Ich gehe weiter und sehe viele Ratten. Dazu Lärm. Als ich um eine Ecke biege, sehe ich eine große, bunt gemischte Gruppe junger Menschen, wie sie mitten in den heruntergekommenen Gängen Schweine grillen. Ein Teil des Kellers ist also noch nicht zivilisiert! Plötzlich springt mich von hinten ein Mensch an und krallt sich an mir fest. Obwohl ich die Person hinter mir nicht sehen kann, weiß ich, dass es sich um eine junge, rothaarige Frau handelt. Ich lasse mich auf sie fallen und wir ringen. Um ihre Hände von meinem Hals zu bekommen, drücke ich ihr sogar meine Daumen in die Augen.
Ich schlafe bis zum Mittag. Fühle mich körperlich und geistig besser.
Essen vom Asia-Lieferdienst. Wenn man erkältet ist, darf man dort nämlich bestellen. Die Suppe und diese knusprigen Gemüsetaschen sind sehr lecker, dieses Tofu-Gemüse in dunkler Pampf-Soße schmeckt überhaupt nicht. Früher mochte ich das gerne, aber jetzt werde ich den Rest davon wegwerfen müssen. Reis und Nudeln kann ich ja morgen einfach Braten.
Abends schaue ich in die Serie ,,Monarch : Legacy of Monsters’’ rein. Die Serie ist ja seinerzeit bei den ganzen Godzilla-Fans nicht so gut angekommen, weil Godzilla darin nur am Rande auftaucht. Da ich lesen kann und weiß, dass der Name ,,Godzilla’’ nicht im Titel der Serie auftaucht, bin ich nicht so enttäuscht. So sehr ich Monster mag, finde ich die Godzilla-Filme stinklangweilig, weil das Monstergekloppe nicht wirklich abendfüllend ist. Mit zehn Jahren fand ich das noch echt super, aber jetzt ist irgendwie die Luft raus.
,,Monarch’’ ist eine Mischung aus Mystery, Agentenverschwörungdings und Monsterjagd. Keine große Kunst, aber nette Unterhaltung. Anna Sawai spielt auch mit.
Bald sacke ich aber erschöpft zusammen, der Kopf pocht und ich gehe zu Bett.