2022-10-17

Montag, 17.10.2022 – Das Ende einer langen Reise

Der Tag und die Nacht

Die Nacht war unruhig.

Mir träumte, ich wäre mit dem alten Kindergartenfreund O. in einer Art Kantine. Es gab köstliche Brühwurst, die auf dem Teller herrlich duftete. Dazu Senf und O. tat sich noch Unmengen Currysoße auf den Teller. Ich konnte es kaum erwarten, von der Wurst abzubeißen.


Ich stehe gegen neun Uhr auf und setze mich nach dem Frühstück (eine Scheibe Brot mit Gouda und eine mit Quark und Marmelade) an den Mac, denn ich muss mich die Finanzierung der Haushaltshilfe kümmern.

Ein Rückruf der Krankenversicherung ergibt, dass bei meinem Tarif 50 Euro pro berechnetem Tag erstattet wird. Bei der Beihilfe NRW erreiche ich (natürlich) niemanden auf die Schnelle, aber laut Tante Suchmaschine werden wohl so 11 Euro pro Stunde erstattet. Ich plane, die Hilfe für einen Tag kommen zu lassen (4 Stunden), damit hier mal die Wäsche gemacht und die Wohnung geputzt wird. Den Rest zahle ich dann eben aus eigener Tasche.


Es ist warm und ich setze mich auf den Balkon. Hier kann ich den Fuß hochlegen. Die Balkonkästen wachsen herrlich zu. Einige Pflanzen haben sogar klitzekleine Blüten.


Ich bin den Tag über sehr müde. Das hegt an der körperlichen Passivität, zu der ich gezwungen bin.

Heute morgen fühlte ich mich wie verkatert und auf meiner Stirn habe ich einen seltsamen Ausschlag. Eine Folge der Schmerztabletten?


Wieder bin ich erstaunt, wie gut das Scannen von Dokumenten mit Hilfe des iPhones und der dort eingebauten Notizen-App funktioniert: Zumindest Schriftverkehr, Rechnungen usw. landen gut lesbar in der digitalen Sphäre.


Draußen sind Wolken aufgezogen.

Die Dunkelheit der Nacht kündigt sich schon um 16 Uhr an. Die Blätter der Bäume sind gelb und rot.


Den Abend verbringe ich im Bett und lese das Buch „Der Rhein“ zu Ende. Zum Schluss wird die Mündung des Rheins in die Nordsee beschrieben:

Container, Lagerhallen, vollautomatisierte, weltweite Logistik. Immer größere Riesenschiffe für immer mehr Container mit immer mehr Waren darin.

Der Rhein trägt Unmengen an Gift mit sich, welches sich im Schlick seines Grundes ablagert. Baggert man im Hafen von Rotterdam, so muss der Abraum in einer Sondermülleponie endgelagert werden.

Ich bin bewegt und nehme Abschied von dieser schönen Reise, auf die mich Hans Jürgen Balmer mitgenommen hat: Von der Quelle bis zur Mündung, über Millionen von Jahren, durch alte Nebenarme
voller Vögel und Fische.

Eiszeitliche Menschen nahmen mich mit auf die Jagd. Lotsen lenkten mich sich über den Fluss, an gefährlichen Stellen vorbei. Fluten, Tode, Schicksale und Glück.

Das Buch wird als alter Kamerad in mein Bücherregal wandern.


Das Lesen tut gut. Jetzt scheine ich mich besser darauf einlassen zu können als in der Zeit vor der Operation.


Der Fuß ist angeschwollen, die Naht juckt, die operierte Stelle schmerzt aber nicht 

Ich habe Angst, den Fuß zu sehr belastet zu haben. Wie merke ich es, sollte der Knochen nicht richtig zusammenwachsen?

Bilder