Dienstag, 18.10.2022 – Seltsame Nacht
Der Tag und die Nacht
Sehr unruhige Nacht mit massivem Traumgewitter.
Mir träumte, ich säße in einer Schulklasse und ein Mädchen musste aus dem Rollenspielbuch ,,Skyrim: Cyberpunk“ vorlesen. Nachdem es eine Weil lang rumgestottert hatte, gab sie das Buch weiter. Neben mir saß eine süße junge Frau mit Sommersprossen und strubbeligen Haaren. Sie nahm das Buch und strahlte mich an. Ob ich mal mit ihr ,,Skyrim: Cyberpunk“ spielen wolle? Ich sah in ihre großen Augen und verknallt sagte ich ja.
Wir trafen uns wie verabredet in einer netten Kneipe. Hier gab es viele Biersorten und wie die Wirtin stolz verkündete, war der Fußboden frisch mit Klarlack versiegelt. Das Bier war so süß wie die junge Frau (nennen wir sie Diana) und meine Liebe zu ihr wuchs. Mit uns saß noch eine sehr dicke Frau am Tisch, aber die störte nicht weiter.
Nach der Kneipe gingen Diana und ich noch zu ihr in ihre WG. Alles war sehr linksalternativ, die Toilette ein offenes Plumpsklo auf der Dachterrasse. Als ich dort saß und die schönen Holzschnitzereien am Geländer betrachtete, kamen mir Zweifel, ob das hier wirklich alles echt war oder ob ich nur träumte. Das war doch alles viel zu schön, um wahr zu sein! Doch die Schnitzereien, die Dachterrasse, das Klo: Alles war viel zu echt als dass es sich um einen Traum handeln konnte!
Später lief ich verliebt durch die Nacht. Am schwarzen Himmel flogen Düsenjäger in Formation vorbei. Sie trafen auf andere Düsenjäger und ihre Formationen lösten sich auf. Die Flieger umkreisten sich, Raketen flogen wie Glühwürmchen. Gigantische Hubschrauber erschienen, Leuchtspurgeschosse zogen ihre Bahnen wie Sternschnuppen.
Als es hell wurde, ging ich durch den elterlichen Garten. Die Büsche und Bäume hingen alle in der Luft, so dass ich nur nach oben schauen musste, um ihre Wurzeln zu sehen. Ich war auf dem Weg nach Düsseldorf zur Karnevalsfeier. Im Rucksack trug ich ein Einmachglas mit einer wohlfeilen Mischung aus Wodka, Gin, Apfelsaft und ein paar Tropfen eines geheimen Fruchtkonzentrates. Wir feierten in einer Kindertagesstätte. Ich stelle das Einmachglas in den Kühlschrank und nahm mir ein Bier. Freund Th. war auch da. Ich bot ihm vom Zaubersaft an, aber er meinte, er habe den Geschmack verloren. Auch meine Chefin wollte nichts, denn sie trank keinen Alkohol. Sie erzählte mir, dass unser Referat nun für die Eröffnung der Kunstausstellungen verantwortlich wäre.
Schnell ging ich zurück. Th. fragte nach einem Wassereis und ich holte ihm eines aus dem Eisfach, voller Zweifel, ob das nicht Eis war, welches für die kleinen Kinder gedacht war.
Ich setzte mich zu einigen netten Typen, die mit Th. zusammenhockten. Als ich meinen Valco-Köpfhörer ausschalten wollte, hörte ich statt der tiefen Stimme von Jasse „Jazmanaut“ Kesti, welche sonst immer ,,Power off“ sagt, einen jungen Mann, der mich freundlich begrüßte. Er würde sich wie immer gerne mit mir zu Karneval treffen, meinte er. Leider habe er sehr viele Termine, z.B. müsse er mit dem Hund raus. Ich wurde fast wahnsinnig, weil mir mir einfallen wollte, wer dieser junge Mann denn nun war.
Zerknirscht und zerknarscht aufgewacht. Was war das nur für eine Nacht gewesen?
Pünktlich mit dem Wecker um halb acht aufgestanden. Ich will nämlich trotz Krankschreibung eine gewisse Tagesstruktur erhalten.
Auf Frühstück habe ich keinen Hunger, also starte ich direkt mit dem Kaffee und schreibe die Träume (oder den langen Traum) der letzten Nacht auf. Das Bild von ,,Diana“ geht mir nicht aus dem Kopf. Schon seltsam, wie ich im Traum darüber nachgedacht habe, ob ich nun träume oder nicht. Luzides Träumen geht anders.
Nach dem Mittagessen (Toast) lege ich mich Schlafen, nur um seltsam aufgeregt wieder zu erwachen.
Ich bin froh um das iPad, mit dem ich überall in der Wohnung lesen kann.
Es gibt sie, die Schönheit des Krieges:
Wenn im Kämmerlein ein haar- und saftloses Geschöpf dasitzt und voller Lust Geschichten schreibt voller Tapferkeit, wiehernder Pferde, Kameradschaft und Blut — das ist die Schönheit des Krieges.
Schon mehrfach habe ich Schilder gesehen: ,,Aus versicherungstechnischen Gründen …“
Wo kann man eigentlich Versicherungstechnik studieren?
2 Kommentare
Ihre Traumschilderungen sind immer wieder beeindruckend. Wie merken Sie sich das nur alles? Bei mir ist meistens unmittelbar nach dem Aufwachen alles weg.
„Rotweinbeglast“ ist auch sehr schön.
Es freut mich, dass meine Traum schilderungen Freude bereiten.
Was das Merken angeht, so habe ich wohl einfach eine Menge Übung darin. Ich träume schon immer sehr bunt und mitunter auch recht komplex. Viele meiner Geschichten sind aus Träumen entstanden.
Viele Grüße nach Bonn!