Montag, 24.10.2022 – Haushaltshilfe
Der Tag und die Nacht
Unruhige, traumlose Nacht. Aufgeregt aufgewacht, denn die Haushaltshilfe ist für heute angemeldet. Sie kommt ein paar Minütchen zu spät und wir trinken erst einmal Kaffee zusammen (,,Beschnuppern‘’ nennt man das wohl). Ich denke, die Chemie stimmt zwischen uns und sie beginnt, in der Küche zu wirbeln, während ich hier am Mac herumdödele.
Mein Termin beim Kopfdoktor heute wird abgesagt, weil der Kopfdoktor krank ist. Hoffentlich hat er keine Depressionen (haha!). Da es sich lediglich um einen Kontrolltermin handelte, ist das nicht so dramatisch.
Ein paar organisatorische Dinge für die Wiedereingliederung stehen an. Das geht gut von der Hand. Wenn alle einverstanden ist, würde ich mit einem verkürzten Stufenplan zurück ins Arbeitsleben starten.
Ich entdecke die ,,Lexikon-App‘’ auf meinem Mac und freue mich über die Möglichkeit, hiermit auch mal schnell im Duden etwas nachzuschlagen.
Irgendwie kapiere ich diese Sache mit den Lebensmittelanschlägen auf Kunstwerke nicht: Glauben die Aktivistinnen ernsthaft, sie könnten damit die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Klimakatastrophe lenken?
Ich denke, die Aufmerksamkeit wird eher auf die Taten gelenkt und die Leute regen sich darüber auf und finden Klimaschutz doof, weil „das bedeutet ja, Kunstwerke zu zerstören“.
Ich erinnere mich an ein Graffito, das ich während meines ersten Studiums fast täglich in der Südstadt an der Wand eines ganz normalen Wohnhauses sah:
“Unterstützt den Volkskrieg in Peru!”
Wer wohl der Adressat dieser Botschaft war? Der kölsche Spießbürger? “Ingrid! De Volkskriesch in Peru is joot!”?
Die Menschen, die in gesprayten Haus wohnten?
Oder war dieser Satz – wie auch das Werfen von Stampfkartoffeln auf Gemälde – einfach nur Selbstvergewisserung?
PS: Romani eunt domus!
Warum bin ich eigentlich gefühlt nur noch von Lehrern umgeben?
Schaue ich wirklich so dermaßen dämlich aus der Wäsche, dass mir alle unbedingt etwas beibringen müssen?