Donnerstag, 10.11.2022 – Gegensteuern mit Döner
Der Tag und die Nacht
Unruhige Nacht mit Träumen von stechenden Bienen im Schlafzimmer.
Spät aufgestanden und mich direkt in eine Schulung für unser neues Content-Management-System eingeloggt.
Alles beginnt mit dem üblichen “Ich komm nicht rein!” und „Ich höre nichts!“ Ich schalte den Ton auf den Monitor und mache mir nebenbei Frühstück.
Meine Laune ist eher so mittel.
Selbstliebe ist sehr schwierig, wenn man den Adressaten kaum fühlen kann.
Das innere Kind schreit zwischendurch laut. Es hat Angst, verlassen zu werden und ich versuche, es zu trösten. Die Fähigkeit, ganz mit mir und für mich zu sein, erscheint mir immer verlockender.
Im Spam-Ordner liegt eine E-Mail mit dem Betreff „Schließen Sie sich den Illuminaten an“.
Es scheint diesem unglaublich mächtigen, weltumspannenden Geheimbund dann wohl nicht mehr ganz gut zu gehen, wenn er zur Mitgliederanwerbung auf Spam-E-Mails zurückgreifen muss!
Mittags schiebe ich eine Salamipizza in den Ofen. Da ich sie mit frischen Tomaten und Peperoni verziere , erkläre ich die Pizza kurzerhand zu einem Gemüseauflauf.
Wir sind alle aufgeregt, da wir uns bei der neuen Oberchefin vorstellen. Ich stelle meinen kleinen Bereich vor und ich denke, ich stelle mich dabei auch ganz gut an.
Nach Feierabend hole ich ein Buch aus der Buchhandlung ab, kaufe Brot und gehe einen Döner essen. Als es dunkel wird, strömen Mütter mit ihren Kindern in den Imibss. Die Kleinen stürmen zum Kühlschrank und verlangen nach süßer Limonade. Die Mütter widerstehen der Zuckersucht Ihrer Sprößlinge und bestellen Döner.
Abends lege ich den Fuß hoch und lese. Immer wieder muss ich mir selber sagen, dass das in Ordnung ist.
Mein dysfunktionales Muster – dazu gehört auch die übertriebene Anbetung einer gewissen Frau – beobachte ich genau und versuche gegenzusteuern.
Das funktioniert sogar einigermaßen.