2023-01-17

Dienstag, 17.01.2023 – Physik im Alltag

Die Nacht

Der Schlaf wollte und wollte nicht kommen, was mit der Entscheidung der letzten Tage zu tun hat. Die Schlaflosigkeit hat mich aber nicht geärgert, sondern ich habe sie einfach umarmt und irgendwann kam der dann doch, der Schlaf.

Mir träumte, ich müsse aus einem Schließfach etwas Wichtiges abholen und ich ging die Treppe hinunter. Dort wartete meine hübsche Assistentin im Piratengewand und gab mir eine ungefähr golfballgroße Kugel. Dann lief sie fort, denn ein ekliges Wesen kam aus der Ecke gekrochen. Ich folgte der Assistentin nach draußen, stellte mich dann aber dem Monster, dass aus einer Kugel mit ungefähr 1,5 Metern Durchmesser bestand. Es hatte Tentakel und wirkte wie ein überdimensioniertes Trump-Baby. Mit meinem Säbel hieb ich unter den anfeuernden Rufen von jemanden auf das Ding ein. Ich schälte das Baby aus seiner Hülle und warf es über den Zaun. Als ich sah, wie es einigermaßen sanft ins weiche Gras plumpste, war ich erleichtert.

Dann ging ich in die große Halle, wo mich Captain Jack Sparrow erwartete. Die Halle war wundervoll beleuchtet mit Dunkelheit und buntem Licht. Er erklärte mir, dass dies die Kulisse für die Aufführung des ,,Theaters der Welt‘’ sei. Ein Darsteller mimte den Läufer Leminkoff, der diesen Begriff geprägt und sich dann beim Marathonlauf totgelacht hatte.

Sehr beeindruckend!

Der Tag

Ich wache gegen sechs Uhr auf und drehe mich noch einmal um. Gegen sieben Uhr stehe ich dann auf und koche Kaffee. Ich fühle Energie und das ist gut so.

Leider schlägt mir der Kaffee auf den nüchternen Magen (da muss ich aufpassen!) und hemmt ein wenig den Tatendrang. Die Flaschenpost liefert Wasser und eine Kiste Mate (vielleicht eine gute Alternative für den morgendlichen Kaffee?).

Um die Mittagszeit laufe ich in die Stadt, denn ich brauche unbedingt neue Schuhe. Leider komme ich bei Deichmann im Forum Duisburg nicht zurecht, weil ich keine Beratung bekomme (alleine bin ich in solchen Sachen hilflos). Meine Größe (47) hätten die aber wahrscheinlich eh nicht da gehabt.

Im Fachgeschäft Dismer ist man zwar hilfsbereiter, aber es gibt nur ein kleines Regal mit Herrenschuhen in meiner Größe und keiner der Schuhe passt – meine Quadratlatschen sind einfach zu breit!

Also muss ich doch zum Spezialgeschäft nach Düsseldorf … seufz

Immerhin treffe ich eine gute Entscheidung und esse im Restaurant der Galeria Kaufhof, ganz oben im Forum. Hier bekommt man für rundum 10 Euro ein ordentliches Mittagessen in einer erstaunlicher Auswahl. Man kann sich auch am Lunch- und Salatbuffet selbst bedienen (Teller wird dann abgewogen). Ich frage mich: Ob sich so etwas überhaupt rechnet? So viele Gerichte, so viel Personal? Es sind zwar einige Gäste da, aber unter ,,voll‘’ oder ,,gut besucht‘’ würde ich mir etwas anderes vorstellen. Falls das Restaurant auch gleichzeitig als Kantine fungiert (ein Teil des Gastraumes ist für das Personal abgetrennt), wäre das eine Erklärung … und da sehe ich schon Leute mit Mitarbeiterausweisen und Tabletts an mir vorbeiziehen.

Während ich so da sitze und meine Bio-Limo trinke, höre ich plötzlich überdeutlich Stimmen. Ein Mann und eine Frau unterhalten sich. Wo kommt das bloß her? Ich sitze auf einer langen, leicht gebogenen Bank mit hoher Rückenlehne. Sitzt das Pärchen vielleicht auf der anderen Seite? Aber dann wären die nicht so unglaublich deutlich.

Ich brauche eine Weile, bis ich die beiden entdecke: Sie sitzen auf derselben Bank wie ich – allerdings fünf Tische weiter! Durch die konkav gebogene Rückenlehne wird der Schall gebündelt.

Physik im Alltag!


Die Therapiegruppe war wieder fordernd. Es ist schon interessant, dass an manchen Terminen kaum jemand ein Thema hat – an manchen wie heute schon in der Eingangsrunde die Tränen fließen.

Eine Mit-Teilnehmerin und ich holen uns nach der Runde bei Taboule jeder ein Falafelsandwich und sie fährt mich netterweise nach Hause.

Daheim spiele ich noch eine halbe Stunde Ameisenkrieg und gehe früh und müde ins Bett.