2023-02-25

Samstag, 25.02.2023 – Gefühliges Kino

Inhalt

Der Schlaf

Ich schlief tief und fest und das war gut so.

Traum: Noch mal ne Pommes mit Kuss

Mir träumte, ich wäre mit Freunden in einem Biergarten. Ich aß eine Portion Nudeln, bestellte aber noch Pommes nach, denn ich hatte nicht genügend Besteck und hoffte, eine neue Gabel mit den Pommes zu bekommen.

Die hübsche, blonde Bedienung brachte mir dann die Schale Pommes, doch anstatt mir die Gabel einfach zu geben, fütterte sie mich. Es war bewundernswert, wie genau sie die Mayonnaise einteilte, damit auch jede Fritte genügend davon abbekam. Als ich alles aufgegessen hatte, küsste sie mich nur Belohnung auf den Mund.

Überraschung am Morgen

Da ich erst so spät ins Bett gegangen war, schlief ich relativ lang, bis mich auf einmal die 8-Uhr-Nachrichtensendung weckte: Ich hatte ganz vergessen, dass der WLAN-Radio-Wecker ja wochenends um diese Uhrzeit angeht! Ich schaltete ihn aus, drehte mich noch ein- bis zweimal um und stand dann auf.

Mit grünem Tee setze ich mich an den Mac und verzettele mich sofort: Feeds lesen? Todos notieren? E-Mails schreiben? Bloggen? Mission Control hilf!

E-Mail-Client-Gewechsel und Max Goldt

Aus einer seltsamen Stimmung heraus wechsele ich wieder von Postbox zu Mail.app. Inzwischen schwenke ich so häufig hin und her, dass ich Postbox schon gar nicht mehr deinstalliere, sondern einfach aus dem Dock schmeiße bis ich wieder darauf Lust bekomme. Bei anderen Programmen ist das nicht so schlimm wie bei E-Mail-Clients. Warum das wohl so ist? Ob sich da die Freude an etwas Ungewohntem (so etwas gibt es ja auch bisweilen) mit der Freude an eintrudelnden Nachrichten von Freunden mischt?

,,Eintrudeln‘’ ist auch wieder so ein Wort, dass eigentlich nur noch im Journalismus Verwendung findet. Während ich dies schreibe, fällt mir ein, dass doch Max Goldt etwas darüber geschrieben hat und tatsächlich: Im Max-Goldt-Index (was es nicht alles gibt!) finde ich das Wort ,,eintrudeln‘’:

Nun ist es 20 Uhr, und die Gäste tun das, was nur Gäste können, nämlich eintrudeln. Hat man je davon gehört, dass Arbeiter in der Fabrik eintrudeln oder Fussballspieler auf dem Spielfeld? Sind die Deutschen anno ’39 in Polen eingetrudelt? Nein, eintrudeln ist gästespezifisches Ankunftsverhalten.

(Die Internetseite, auf der ich dieses Zitat gefunden habe, verlinke ich besser nicht, denn ich glaube nicht, dass diese eine private Homepage die Erlaubnis zum Wiedergeben ganzer Texte von Max Goldt hat!)

Essen und Stress

In den letzten Tagen esse ich unglaublich schnell, ich schlinge mein Essen regelrecht hinunter. Das kommt von der inneren Unruhe (Abstinenz, You know?) und ich arbeite daran, vor dem Essen immer innezuhalten und mich während des Kauens nicht von inneren und äußeren Dingen ablenken zu lasse. Das ist aber leichter gesagt als getan.

Schnell komme ich auch in den ,,Erledigermodus‘’ und setze mich damit selber unter Druck. Das passiert vollkommen unabhängig von der Priorität der Todos: Das Einzige, was heute wirklich wichtig ist, ist zur Packstation zu gehen und die zahlreichen Lieferungen abzuholen. Alles andere könnte ich auch noch morgen erledigen, denn wir haben ja Wochenende!

Packstation

Laut den E-Mails in meinem Posteingang sind ungefähr 27.359 Pakete für mich in der Packstation gelandet. Es sind dann aber doch nur fünf, den die Sammelbstellung bei Koro ist auf vier Pakete aufgeteilt werden.

Im Bio-Markt gegenüber kaufe ich eine Packung Schoko-Vollkorn-Dinkel-Kekse (Slogan: „Noch mehr Schokolade und es wäre eine Tafel!“). Auf den ersten Bissen schmecken die Kekse recht bescheiden, beim weiteren Kauen entfaltet sich ein gar köstlicher Geschmack! Ich esse – nein: Ich fresse! – die ganze Packung auf und bekomme prompt Bauchweh. Kein Wunder bei den Ganzen Ballaststoffen!

Im gemütlichen Sessel ruhe ich mich aus und dem Bauch geht es langsam besser.

### Kinobesuch
Letztens fand ich beim Aufräumen einen Kinogutschein, den mir meine Chefin dereinst mal geschenkt hat. Der war noch bis Ende März diesen Jahres gültig! Flugs löste ich ihn im Filmforum ein und heute ist der große Tag!

Zu Abend esse ich im ”Nuh’s“ (thailändisch), dass nur wenige Hausnummern vom Kino entfernt bist. Ich kaue die frittierte Ente mit besonderer Vorsicht. Dem Magen scheint es zu gefallen. Als ich nach dem Essen in der dem Kino angeschlossenen Gastronomie ”Movies“ noch Apfelschorle trinke, überfällt mich eine hässliche Mischung aus Unruhe, Angst und (leichten) Druck. Doch das Schreiben beruhigt mich. Bloggen als Therapie! Diese Zeilen hier entstehen auf den Remarkable. Das Schreiben mit der Hand hilft zusätzlich, da ich mich hierfür konzentrieren und bremsen muss.
Der eine Mann sitzt vor seinem leeren Bierglas. Ab und zu greift er dessen Stiel, hebt es hoch und schwenkt es hin und her. Der traurige, sicher warme Bierrest im Glas schwappt. Kein Kellner in Sicht, um ihn zu erlösen.

Das kenne ich zu gut.
Meine Gedanken schweifen durch den Raum. Diese eine, attraktive Frau Ende vierzig hat im Leben sicher alles richtig gemacht: Top-Job, Top-Mann, Top-Kinder! Trotzdem hat sie diesen harten, traurigen Zug um den Mund.

Die alte Frau hält ihr Weinglas die ganze Zeit in der Hand. Sie stürzt es förmlich hinunter.

Hatte wohl einen schweren Tag.
Die Apfelschorle nimmt den Druck.


Der Film

Ich schaue den Film „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war?

Die Kindheit als Sohn des Direktorseiner psychiatrischen Einrichtung in Schleswig-Holstein der 70s Jahre bietet viele Gelegenheiten für skurrilen Humor, ohne zu sehr in Klamaukige abzudriften. Die zarte, traurige Liebesgeschichte mit Madeleine nimmt mich sehr mit und das Scheitern der Ehe der Eltern, in der nicht wirklich gesprochen wird, berührt mich sehr.

Nach dem Film bin ich sehr gefühlig und im heutigen Podcast erzähle ich noch ein bisschen mehr dazu.

Podcast

PKL 011

Aus dem Internet

Frau Herzbruch über eine Waffenlieferungsdiskussionsrunde

Unterhaltsam und erhellend! (Via Buddenbohm und Söhne)