Freitag, 10.03.2023 – Ein schöner Tag
Inhalt
Die Nacht
Der Schlaf war tief und fest. Träume kamen nicht vor.
Der Morgen
Da ich heute mit der Lieblingskollegin alleine in der Bibliothek eingeplant bin, stehe ich wach und diszipliniert um zwanzig nach fünf Uhr auf.
Trotz des schmerzenden Fußes schaffe ich es gut ins Dienstgebäude.
Arbeitstag
Die Lieblingskollegin und ich schaffen die Quadratur des Freitags: Wir quatschen viel, schaffen aber auch ordentlich was weg!
So könnte von mir aus jeder Arbeitstag aussehen!
Wir ärgern uns gemeinsam über eine anstrengende und fordernde Nutzerin, lachen dann aber auch wieder gemeinsam über skurrile, alte Fernsehserien
Gefühlswelten
Es ist nun 17 Uhr und ich bin alleine in der Bibliothek. Wie immer nach einer schönen, gemeinschaftlichen Zeit werde ich sehr wehmütig. Das Dienstgebäude scheint verlassen und der Wind heult draußen um die Ecken.
Ich schlüpfe hinüber in eine Zwischenwelt aus Schmerz und Marzipan. Die Wunderschöne lacht und scherzt mit mir. Meine Blicke streicheln jede ihrer anmutigen Bewegungen.
Alle Welt redet von Einsamkeit, aber in mir drin blüht ein Garten voller Farben und Dornen.
Heute war ein schöner Tag!
### Eine Tasche namens Albert
Vor kurzem habe ich eine alte Umhängetasche aus dem Kleiderschrank ganz unten reaktiviert. Sie ist von der Firma Vaude, heißt Albert und ist sehr groß. Wegen ihrer Größe ist sie auch seinerzeit ganz unten im Schrank gelandet und das kam so:
Da ich dazu neige, Taschen immer recht voll zu packen, wurde Albert nicht nur sehr dick, sondern auch ziemlich schwer. Das tat meiner Schulter nicht gut und irgendwann drückte der Riemen der Tasche wohl derart auf meinen Brustkorb, dass ich Symptome bekam, die auch ein Herzinfarkt hätte sein können.
Nach einer eher unschönen Nacht im Krankenhaus wanderte Albert dann zum alten Eisen und wurde nur noch zeitweilig als Sporttasche benutzt.
Jetzt ist Albert wieder stolz im Einsatz, denn mit ihm kann ich nicht nur das reMarkable und mein iPad, sondern auch die Wasserflasche für die Rückfallprävention hineinpacken, ohne dass es aufträgt!
Ich werde Albert auch nie wieder überladen!
Versprochen!
Schneeregen, Elend, Heimfahrt
Zum kalten Wind gesellt sich noch Schneeregen. Die Trinker suchen Schutz unter dem Eingang zum Nordtunnel des Düsseldorfer Hauptbahnhofs.
Einige liegen auf Decken, einige stehen. Wieder muss sich ein Mann zwischen ein Pärchen stellen. Wieder spielt billiger Tütenwein eine Rolle.
Im RE 11 sitzen drei ältere Menschen mit dunkler Haut. Sie unterhalten sich in einer fremden Sprache. Ihr Gespräch strahlt so viel gute Laune aus, dass ich kein einziges Wort verstehen muss, damit mein Herz sich wärmt.
Abendunterhaltung
Die Action-Komödie ,,The Man from Toronto‘’. Ein alberner, lustiger und irgendwie harmloser Film.
Aus dem Internet
Lars hat einen schönen Anwendungsfall für ChatGPT gefunden.
SUPER RARE Simon & Garfunkel “Sound of Silence” Performance (w/ Bryan Cranston)
Mein Gott, ist das bescheuert! Ich habe ich gekringelt vor Lachen!
Groll und Verachtung: Was denken die Russen über den Krieg?
Der Soziologe Gregori Iudin nennt es das Narrativ des Grolls. Dieses Narrativ schürt unter der russischen Bevölkerung ein ständiges Gefühl des Zu-kurz-gekommen-Seins bei gleichzeitigem Anspruch auf Einzigartigkeit und Vorherrschaft.
Na, an welches Volk in welcher Zeit erinnert uns das wohl?
