Hans im Glück

Wie immer saß Hans in diesem seltsamen Imbiss. Es handelte sich um einen dieser modernen, leuchtenden Imbisse mit großen Fenstern aus Glas und wo die Mitarbeiter alle so komische Uniformen trugen.

Hans hatte eine ganze Zeit lang gebraucht, um sich in diesen Laden hereinzutrauen, denn zu seiner Zeit hatte es so etwas noch nicht gegeben. Doch sein Mut war belohnt worden und nun kam er regelmäßig hier hin.

Er saß an seinem Stammplatz, von dem aus er die Abläufe hinter der Kundentheke hervorragend im Blick hatte. Hier konnte er sie am besten sehen. Sie war jung, vielleicht zwanzig Jahre alt, und arbeitete seit ein paar Wochen hier.

Sie war wunderschön!

Groß gewachsen die Gestalt. Langes, braunes Haar. Die Nase vielleicht ein wenig groß, aber mit eine schönen Schwung und an der Spitze einen süßen Stups.

Hans hatte sich direkt in sie verliebt und nun saß er fast jeden Tag hier und schaute ihr bei der Arbeit zu. Sie war fix und kontrolliert, freundlich zu den Kunden und wenn sie lächelte, ging die Sonne auf!
Ein dickes Mädchen in bunter Kleidung ließ sich gegenüber Hans auf einen der Stühle plumpsen. Sie trug farbige Ketten aus Kunststoff sowie eine Kappe mit Schirm. In der Hand hielt sie das gleiche, flache Glasding, welches neuerdings jeder Mensch ständig mit sich herumtrug. Hans starrte das dicke Mädchen an, dessen Anblick seinen Hochgenuss empfindlich störte. Er starrte und starrte und ohne seinen Blick auch nur zu heben, stand das dicke Mädchen auf und setzte sich an einen anderen Tisch.


Die Schöne redete nun mit ihren Kollegen und neigte dabei den Kopf erst zur einen, dann zur anderen Seite. Das sah sehr bezaubernd aus und Hans stellte sich vor, wie das bei ihr mit offenen Haaren wirken würde. Dazu hätte er sie aber nach der Arbeit hinter dem Imbiss abpassen müssen, aber das gehörte sich nicht für einen Gentleman wie Hans. Er war lieber der unbekannte, aber treue Verehrer aus der Ferne.


Das Gespräch mit den Kollegen läutete wohl den Feierabend der Schönen ein und so erhob sich auch Hans von seinem Platz.

Beim Rausgehen reagierte die Lichtschranke nicht auf ihn und die Glastür blieb geschlossen, aber das störte Hans nicht, denn er glitt einfach durch sie hindurch.