Kalenderwoche 27/2023

Montag, 03.07.2023

Nacht

Ich denke, da war Schlaf in der Nacht.
Mir träumt, ich würde L. und D. in Hameln besuchen. Beide holen mich am Bahnhof ab und wir fahren mit dem Bus in die Stadt. L. und D. trinken Dosenbier, welches L. in seinem Rucksack mit sich führt. Irgendwann frage ich ihn nach einer Dose Bier. Er lächelt mich nur an, greift in seinen Rucksack und überreicht mir eine Dose Fanta. ,,Trink die erst einmal!“ sagt er noch immer lächelnd ,,Dann sehen wir weiter!“

Nach der Dose Fanta ist der Bierdurst weg. Was für eine verrückte Idee, wieder mit dem Trinken anzufangen? Jetzt, wo ich fast ein halbes Jahr lang trocken bin? Fröhlich folge ich den beiden in eine Kneipe.

Morgens früh, Arbeitsweg

Ich stehe pünktlich um fünf Uhr auf. Angst und Aufregung halten sich noch in Grenzen.

Im Zug und in Düsseldorf sind nur Bekloppte unterwegs. Am Hauptbahnhof gehe ich aufs Klo. Als ich wieder raus will, kommt mir eine verwirrte Frau entgegen, die wohl den falschen Eingang erwischt hat. Eine junge Frau zieht einen Koffer hinter sich hier. Über ihrer Schulter hängt ein Katana (ich nehme an, aus Plastik).

Schwieriger Tag

80 ungelesene E-Mails ziehen mich runter. Erst einmal die Updates fahren und die erste Stunde ist schon rum.
Das Herz pocht.

Abend

Der Tag neigt sich langsam dem Ende zu. Irgendwie habe ich es ausgehalten, auch wenn die Ängste wieder die Tapete hinaufkriechen und ich doch nur ganz klein und jämmerlich hin. Mir fällt auf, wie sehr ich mal wieder Menschen, die mich lieb haben, von mir wegstoße, weil ich ihre Zuwendung nicht ertragen kann. Alle sollen weg, damit ich alleine sein kann! Ich strebe so sehr zu dem Nichts, dass ich doch so fürchte.
Etwas echte Freude würde gut tun.

Literatur

Auf dem Heimweg lese ich weiter im „Was man von hier aus sehen kann“ und gute Literatur kann durchaus hilfreich sein!

Dienstag, 04.07.2023

In der Nacht kommen die Russen

Mir träumt, die Russen würden kommen, und zwar in Form einer irgendwie angeheirateten Familie. Erst gibt es ein wenig Ärger, weil ich ein GI im Kampfeinsatz bin und ich sogar meinen Helm abgenommen habe, um die Gäste zu empfangen. Dann stellt sich heraus, dass im Heizungskeller eine Bombe liegt. Die hole ich schnell zusammen mit dem dabei liegenden Weihnachtsgeschenk rauf und werfe beides in den Garten, wo schon weitere Geschenke liegen.

Da kommen auch schon die Russen! Ein alter Schnauzbart nimmt mich in den Arm und wundert sich über meine unvollständige Bekleidung. Da renne ich die Treppe hoch in mein Zimmer, um mir was Vernünftiges anzuziehen. Die beiden jungen blonden Russinnen folgen mir, angelockt von der lauten Musik aus der Partyhöhle, die meine Kumpels im ersten Stock eingerichtet haben. Na, denn: Frohe Weihnachten!

Später sitzen alle im Esszimmer versammelt und ich räume noch halb leere Haselnusslikörflaschen weg, die ich unter meinem Bett gefunden habe. Die stammen noch von der letzten Feier mit Freundchen und Flöte. Als ich Freundchen fragen will, ob ich die Reste einfach wegkippen kann, kommt eine Braut rein und bestellt bei mir Schnaps. Als die Russen wieder gehen, herrscht wieder eine große Herzlichkeit und ein großes Durcheinander.

Man kommt dann doch aus dem Bett und hat Befindlichkeit

Der Radiowecker geht um fünf Uhr an, ich bleibe noch bis halb sechs Uhr liegen. Dann stehe ich auf. Die Stimmung hat sich ein bisschen gebessert. Trotzdem bin ich weiter im Muschelmodus.

Ich lese ein bisschen hier und da und die Texte von Frau Graugans tun mir irgendwie gut.

Pflichterfüllung

Da sich momentan so viele Menschen der Meinung sind, die GenZ wäre zu faul und würde ja nur noch auf Work-Life-Balance achten, sei gesagt:

,,Die Freuden der Pflicht“ hängen übrigens gerade in der Ukraine im Stacheldraht fest und verbluten.

Entropie

Gestern Abend las ich noch auf meinem iPad mit Freuden, schaltete es aus (bin mir da sicher) und heute morgen lässt es sich plötzlich nicht mehr einschalten. Auch nachdem ich es mehrere Stunden lang am Strom habe hängen lassen, passierte nix.

Also melde ich mich flugs mit meinem Apple-ID an und buche einen Reparatur-Termin im Dusiburger Forum (GRAVIS). Gleichzeitig juckt es mir in den Fingern, mir ein neues Gadget zu kaufen. Das ist ein typsiches Sympton von psychisch schwierigen Zeichen bei mir. Nach einigem hin und her bestelle ich mir ein BOOX Note Air 2, denn ich trage jetzt zwei Geräte mit mir herum (reMarkable 2 und iPad) und möchte das gerne auf eines reduzieren. Falls ich mit dem Note Air 2 so zufrieden bin wie erhofft, könnte ich mein relativ neues iPad an den Thronfolger weitergeben und das reMarkable vielleicht verkaufen.

So kann man sich alles schönreden, ich weiß … außerdem klicke ich ab jetzt alle fünf Minuten auf den ,,shipping track“-Link in der Hoffnung, dass das neue Spielzeug rasend schnell zu mir über das Meer fliegt (wird sicher wieder beim Zoll hängen bleiben).

Ich zünde eine Kerze an, dass das Paket an DHL übergeben wird und nicht an DPD.

Gefühle

Es geht noch immer schlecht. Ich kann kaum mit Menschen direkt kommunizieren. Zwei, drei Telefonate während der Arbeit machen mich komplett fertig. Der Kopf dröhnt.

iPad

Der Schrecken ist mittelgroß, als sich das iPad plötzlich nicht mehr einschalten lässt. Auch nachdem es mehrere Stunden am Ladekabel hing, passiert rein gar nichts.

Also buche ich online einen Reparaturtermin bei GRAVIS im Duisburger Forum. Dort zeigt man mir den bis dato unbekannten Hardware-Reset (Gerät an das Ladekabel anschließen, den Ein-/Aus-Schalter sowie „Lauter“ und „Leiser“ gleichzeitig gedrückt halten) und alles funktioniert wieder.

Glücklich, aber auch total erschöpft fahre ich wieder nach Hause. Dort schaue ich noch ein nettes Video über den Gott Dionysos, danach geht es mit dem iPad zum Lesen ins Bett.

Mittwoch, 05.07.2023Nacht

Schlechte Nacht

Ich liege die meiste Zeit wach, obwohl ich doch müde ins Bett gegangen bin. Immerhin kamen mir ganz konstruktive Gedanken, was meine persönliche Entwicklung angeht. Irgendwann bin ich aufgestanden und habe eine Ladung Atosil genommen. Irgendwann schlief ich dann doch ein.

Mir träumte, ich würde mich auf irgendetwas konzentrieren und das war auch gut so. Dann träumte mir, dass ich nicht aufstehen wollte, weil in meinem Kühlschrank fünf Dickschwanz-Skorpione waren. Die hatte ich dort selber hineingetan, auch wenn mir nicht mehr einfiel, warum. Bevor an diesem Tag irgendetwas passieren würde, musste ich die einfangen und in eine Box sperren. Vorher würde ich aber noch meine Arbeitshandschuhe suchen müssen.

Morgen

Ich quäle mich um acht Uhr aus dem Bett. Kraft- und mutlos. Immerhin schaffe ich, die Frühstückshaferflocken nicht so herunterzuschlingen wie in den letzten Tagen.

Das neue Spielzeug

Das neue Spielzeug ist auf dem Weg und mit Verwunderung stelle ich fest, dass es überhaupt nicht aus China, sondern aus Bremen zu mir fährt. Leider nutzt es dazu nicht DHL, denn dann könnte ich die Lieferung in eine Packstation umleiten. Doch auch der jetztige Lieferdienst UPS bietet Möglichkeiten und nun soll ich Paket morgen hoffentlich bei einem Kiosk in der Nähe des Hauptbahnhofes abholen können.

Wind

Es ist bedeckt und windig. Dazu kühler. Das ist gut, denn ich kann die Hitze in meinem momentanen Zustand noch schlechter ertragen als sonst schon.

Abend

Nun ist es Abend. Ich liege auf dem Bett und denke an den Tag zurück. Eigentlich war es ein garnicht so schlechter Tag, auch wenn ich bei der Arbeit im Homeoffice nicht so viel geschafft habe. Immerhin konnte ich meine Chefin in zwei Videoschalten vertreten. Nach Feierabend habe ich erstaunliche Dinge geschafft: Ich wusch Wäsche, brachte Müllrunter und kaufte Bio-Brot und Bio-Wurst. Von der Packstation holte ich den Schredder ab und schredderte alte Rechnungen. Ich habe immer viel zu Schreddern, denn die Ärzte legen ihren Rechnungen immer eine Kopie der jeweiligen Rechnung bei, obwohl man die heutzutage überhaupt nicht mehr braucht. Früher habe ich zu Schreddern desab und an mit auf die Arbeit genommen und es dort geschreddert, aber das war immer so umständlich und mir auch ein wenig peinlich. Wer weiß, vielleicht ist es ja auch verboten, private Rechnungskopie in dienstliche Shredder zu packen.

Auf jeden Fall habe ich ordentlich was weg geschreddert, nur einmal musste ich eine Pause machen, den derSchedder hatte sich ein wenig erhitzt.

In der Schwitzpause des Schredders tippte ich auf der Schreibmaschine zwei Postkarten. Eine von ihnen geht nach Wien, eine nach Hagen. Ich fürchte, die Karte nach Hagen ist auf ihre Kollegin ein wenig neidisch, aber sie versucht, sich nichts anmerken zu lassen.

Jetzt, wo ich hier beigeund der Internetzender „Ancient FM“ ruhige Klimpermusik spielt und draußen die Vögel zwitschern, bekomme ich das Gefühl, dass am Ende vielleicht doch noch alles gut werden könnte.

Die Kopfschmerzen sind auch weniger geworden.

Nun liegt man also da. Draußen wird es langsam dunkel und als im Radio eine Frau ganz schön und getragen singt, ist für einen ganz kurzen Moment das Gefühl da, dass wenn man jetzt sterben müsste, man ganz leicht und zufrieden gehen konnte.

Donnerstag, 06.07.2023

Nacht

Der Schlaf war ganz gut, wie immer häufig unterbrochen.

Mir träumte, ich würde meinen Doppelgänger am Strand der Wünsche treffen. Wir standen gemeinsam im Meer und ich wollte die ganze Zeit wissen, was und wen wir uns wünschen könnten und hatte, egal, was er sagte, immer nur pornographische Gedanken.

Morgens halb gesnoozed

Der Wecker weckt um fünf Uhr, ich bleibe aber noch eine Viertelstunde liegen.

Die Sonne bescheint einen blauen Himmel, die Luft ist kühl.
Gefühliges
Judith Holofernes singt in ,,Flucht in Ketten“:

> Ein blinder Schritt und die Kette reißt 
> an meinem Arm 
> nur damit ich weiß: 


Irgendwo im Dunkeln bist Du immer noch da

Doch die Kette ist längst gerissen und der Gefangene ist entfleucht. Deine Versuche, in wieder einzufangen, sind vergeblich.

Er ist frei.

Freitag, 07.07.2023

Die Nacht

Der Schlaf ist der eines Toten. Mir träumt, dass ich eine Zeit lang die Wohnung meiner Eltern bewohne, weil die für lange im Ausland Urlaub machen. Plötzlich steht mein Psychotherapeut vor der Tür, der ,,zufällig’’ in der Nähe ist.

Er kommt rein und legt sich erst einmal auf das Bett. Dann führe ich ihn ein wenig herum. Vom elterlichen Garten ist er enttäuscht, denn er sieht im viel zu zweckmäßig aus. Tatsächlich: Der Acker reicht bis zum Ende der Grundstücks, alles ist voller Kartoffel- und Gemüsepflanzen. Kein Rasen.

Auf dem Feld hinter dem Garten liegen riesige Betonklötze, denn dort sollen Masten für eine neue Stromtrasse gebaut werden. Ich erkläre meinem Therapeuten die absolute Notwendigkeit der neuen Trasse.

Schlechter Morgen

Ich wache völlig zerschlagen auf. Noch ist die Depression nicht fort, muss ich mir eingestehen. Ich habe es wohl gestern mit dem Sozialkontakt übertrieben und muss kürzer treten.

Schlaffer Tag und das Glück mit dem Salat

Ich hänge herum, schaue Dokus, schlafe. Später gehe ich zu Olga, Griechin und bestelle eine Gyros Pita mit Zaziki. Die nette Imbissfrau fragt mich, welchen Salat ich denn dazu möchte.

Erst sage ich nein, denn in der Pita ist ja im Allgemeinen schon Salat mit drin. Dann kommt
mir der Gedanke, dass die nette Imbissfrau vielleicht den Salat in der Pita gemeint haben könnte und so ordere ich doch noch Krautsalat dazu.

Später bringt mir die nette Imbissfrau erst einen einzelnen Krautsalat, dann eine Portion Gyros mit Zwiebeln und Zatiki – ohne Pitabrot.

Das ist aber nicht so schlimm, denn ich hatte ja zum Glück schon einen Krautsalat vorher gehabt.

Abends die Weisheit aus Büchern

Ich lese weiter in ,,Was man von hier aus sehen kann“ und da geht es um den Optiker und seinen Stimmen, die ihn schon sein ganzes Leben lang quälen. Irgendwann hört er auf, mit ihnen zu diskutieren und erst da werden die Stimmen nach und nach leiser. Sie sind noch immer da, können ihm aber nicht mehr weh tun.
Genauso so war es auch mit meinem Gespenst, dass auch jetzt nach Jahren noch immer ab und an zu mir flüstert, aber ich weiß: Es ist ja nur ein Gespenst, dass im Licht des Tages langsam schwindet.
Nun ist also einfach noch ein Gespenst hinzugekommen, dessen Geheinheiten ich nun auch nichts mehr erwidern werde.
Auch dieses Gespenst wird verblassen.

Gespenster können einem nichts tun. Man darf sie nur nicht füttern.

Telefonat

Als Mama am Telefon fragt, was denn los ist, sprudelt plötzlich alles aus mir heraus und dann sagt sie ,, Ja, das ist gemein. Gemein und hinterhältig!“ und es tut unendlich gut, wenn Mama einen versteht.

Samstag, 08.07.2023

Die Nacht und eine Reise in England

Es dauert eine Weile, bis ich in den Schlaf finde. Das Buch hat mich dann doch sehr berührt.

Mir träumt, ich wäre auf Reise in England und wollte mich dort irgendwo mit der besten Ex-Frau von allen treffen. Ich musste mir an einer Haltestelle den richtigen Bus heraussuchen und telefonierte dafür mit einem Operator. Das Telefonat war irgendwie lustig: Ich sprach in Richtung des Aushangfahrplans und die Antworten des Operators erschienen als Schrift auf der Glasscheibe vor mir. Zum Glück erwischte ich noch mit Koffer und Rucksack meinen Bus, fuhr aber aus einer teuflischen Laune heraus eine Station zu weit, denn in diesem kleinen Küstenort, in dem ich war, war alles dem Phänomen ,,Punk“ gewidmet und da war ich dann doch sehr neugierig.

Warmer Morgen

Ich wälze mich noch im Bett herum, bis ich um neun Uhr aufstehe. Wollte mich nicht die beste Ex-Frau von allen besuchen kommen? Zum Glück ist genügend Kaffee da.

Blogblues

Herr Buddenbohm berichtet über den Blues, den viele Blogs ereilt hat und noch ereilt. Irgendwie ficht mich das nicht so sehr an, weil ich weiterhin mit Lust das Internet vollschreibe und nicht einmal weiß, ob das hier überhaupt jemand liest.

Kein Bock auf Arbeit!

Ich rege mich ja gerne über Leute auf, die sich über Leute aufregen, die sich nicht für das ,,Shareholder Vaule“ ihres Arbeitgebers totarbeiten wollen und nun – ganz im Sinne des modernen Kapitalismus – ihre gestärkte Position auf dem freien Arbeitsmarkt zu ihren eigenen Gunsten nutzen. Stefan Rose hat eine sehr schöne Erwiderung auf einen von diesen Meckerern geschrieben:

Bernd Freier, milliardenschwerer Gründer und Chef der Modekette S. Oliver, beklagt, die Menschen hätten heute keinen Bock mehr auf Arbeit. Er selbst sei geil auf Arbeit, ginge noch mit 79 jeden Tag ins Büro und freue sich immer darauf. Ist dem guten Mann vielleicht schon mal die Idee durchs Hirn gerattert, dass ‚Arbeit‘ im Sinne von: „Alles reißt mir die Tür auf und macht Kratzfuß, wenn ich reinkomme, niemand evaluiert mich und macht mir Druck und ich werde andauernd zu Arbeitsessen eingeladen, weil ich der große Käse bin, außerdem hab ich fett Vermögen, müsste also gar nicht mehr arbeiten.“ eventuell was anderes ist als ‚Arbeit‘ im Sinne von: „Ich brauch den Scheißjob und die Schichtzulagen zum Leben, werde gemobbt, bin alleinerziehend/kloppe Überstunden, weil ich ne Hypothek abzahlen muss.“? Frag ja nur.

Fliegende Bretter

Sandokan

Die beste Ex-Frau von allen kommt mich besuchen und wir erzählen uns gegenseitig, wie müde wir sind.

Entgegen meines ursprünglichen Vorhabens mache ich keinen Mittagsschlaf,
sondern mache durch. Die Hitze lässt jedoch nicht viel Aktivität zu.

Am Nachmittag schaue ich den ersten Teil der „Sandokan“-Verfilmung aus den 70er Jahren. Erstaunlich, wie man damals Geschichten erzählt hat!

Ein bisschen langatmig vielleicht, aber

man scheute keine komplexen Handlungen.

Die Action ist aufwendig, aber natürlich unbeholfen als Kind ihrer Zeit.
Pathos und Poesie haben auch ihren Platz! Es gibt einen fiesen Bösewicht, der aber auch eine Vorstellung von Ehre hat.
Alles so schön bunt!

Sandokan! Seine Augen sind Feuer und Eis! Sandokan, der mich, die schöne, weiße Frau liebt!
Sandokan, der Tiger! Sandokan, der Pirat! Er hypnotiert mich und ich schmelze dahin. Sanft gleiten meine zarten Hände unter das weiße Laken, das seinen herrlichen, muskulösen Körperbedeckt. Ich bin nur eine junge Frau aus England, noch nie hat mich die Hand eines Mannes berührt, aber Du, Sandakan, sollst mich haben.
Mich, die Perle von Laguan!

Scheiß drauf, dass ich noch nicht volljährig bin!

Mir macht das Schauen dieses Mehrteilers große Freude: Alles ist so opulent (im damaligen Maßstab natürlich), man versucht ein wenig unbeholfen, die gezeigten Kulturen zu respektieren. Ab und an muss ich aber Lachen, zum Beispiel als die Schöne mit freiem Bauch bei einem englischen Ball erscheint – mitten im viktorianischen Zeitalter hätte man die Frau sofort nach England zurückgeschafft und in eine ,,Irrenanstalt“ gesteckt.

Carole André als Marianne ist übrigens unglaublich süß und hübsch!

Sonntag, 09.07.2023

Schlechte Nacht

Ich kann nicht einschlafen, denn viele Gedanken kreisen in meinem Kopf. Da es wichtige Gedanken sind, lasse ich ihnen die Freifahrten. Ich muss mal wieder eine Entscheidung fällen, die wichtig ist, welche mir aber nicht leicht fällt (und über die ich hier mal wieder nicht Schreiben kann).

Die Entscheidung ist gefällt.

Irgendwann in den Morgenstunden schlafe ich ein. Mir träumt, ich hätte eine schöne Zweitwohnung. Erreichen kann ich die mit einem lustigen, kleinen Elektrofahrzeug für eine Person. Das Teil kann sogar (fast) auf der Stelle wenden und ich bin total froh und aufgeregt. Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, es auszuprobieren. Außerdem sind die zwei Wohnungen nur ungefähr 50 Meter voneinander entfernt, wodurch die Fahrerei sich albern anfühlt.

In meiner schönen, aufgeräumten Zweitwohnung liegt dann doch eine dünne Decke auf dem Boden. Ein Luftzug zieht sie durch das große, bodentiefe Fenster zur Straße hin. Ich würde der Decke hinterherrennen, aber ich bin zufällig gerade nackt. Zwei junge Frauen auf der Straße fangen die Decke auf und reichen sie mir hoch. Sind sind offensichtlich angetrunken, haben solche Cocktailbecher mit Strohhalmen und durchsichtiger Kuppel in der Hand, obwohl es noch früh am Morgen ist. Sie kommen spontan zu mir rauf und stören sich nicht an meiner Nacktheit, ja sie sind selber nur teilweise bekleidet. Sicher haben die gerade eine Nacht durchgemacht. Ich biete ihnen Schnaps und später auch Mineralwasser an. Sie bemerken wohl, dass sie mit einem brünstigen Herren in der Wohnung sind, aber das macht ihnen nichts aus. Leider scheinen sie auch kein Interesse an einem engeren Kontakt mit mir zu haben, weswegen ich ihnen wieder in ihre Schuhe helfe.

Die Laune war auf jeden Fall gut!

Lange im Bett

Eigentlich hatte ich vorgehabt, sehr früh aufzustehen, um die morgendliche Kühle zu nutzen, aber da ich die Nacht ja kaum ein Auge zugemacht habe, bleibe ich bis halb zehn Uhr liegen. Das Radio warnt vor Hitze und ich gehe noch im Schlafanzug in den Echsenmodus. Immerhin ist so ein feucht-warmes Wetter eine schöne Ausrede für vollkommene Untätigkeit.

Trinkwasserbrunnen

Über einen Tröt bei Mastodon finde ich die Seite Trinkwasser unterwegs und finde es eine total gute Idee, mal auf die wachsende Anzahl von öffentlichen Trinkwasserstellen hinzuweisen. In Duisburg haben wir jetzt (immerhin) auch schon zwei Stück, wie ich letztens überrascht feststellen konnte. Wenn Ihr durch die Stadt lauft und Durst bekommt, denkt einfach mal an die Menschen, die sich eben mal nicht schnell für 1,50 Euro eine Flasche Wasser kaufen müssen und wie unwürdig es ist, zu versuchen, irgendwo auf ein öffentliches Klo zu kommen um dann dort vom Wasserhahn zu trinken.

Grillen

Am Nachmittag telefoniere ich lange mit einem Freund, den es gerade nicht so gut geht. Dann grille ich ein wenig. Das Tag plätschert und irgendwann kommt das Gewitter. Ich bin froh um meinen neuen Ventilator.

Abend

Am Sonntagabend lese ich zum ersten Mal auf dem Boox-Tablet.
Das klappt prima und das weiche, warme Licht für das Lesen am Abend ist sehr angenehm.