Die Nacht
Der Schlaf ist mittelmäßig.
Mir träumt, ich würde oben am Ende der Laaker Straße in Meiderich wohnen. Meine Wohnung steht jedoch meist leer, weil ich bei der Bundeswehr übernachte. Tagsüber gehe ich in die Abendschule. Irgendwann gehe ich dann doch in die Wohnung, um die zwei Monitore meines Macs neu einzurichten. Die stehen nämlich noch hintereinander (der kleine Monitor vor dem Großen). Es ist nicht einfach, alles richtig hinzubekommen, denn als ich den kleinen Monitor neben dem großen Monitor platziere, bleibt auf dem großen ein eckiger, schwarzer Fleck.
Dann muss ich mich aber für den Bundeswehrsport fertig machen. Ich ziehe meine Turnschuhe an und steige damit in die Sporttasche. So geht das nicht! Ich Dummkopf! Da die Zeit drängt, laufe ich in Turnschuhen runter, denn der Bundeswehrsport findet im Keller statt. Dort muss ich nur sagen, dass ich heute nicht teilnehmen kann, weil ich einen Attest habe.
Wieder in der Wohnung, möchte ich eigentlich ins Bett gehen, doch die beste Ex-Frau von allen weist mich darauf hin, dass ich noch einen Termin habe. Einen Termin? Am Sonntag? Hoffentlich nicht die Prüfung der Abendschule! Doch ich muss nur den Hund einer Freundin an eine Dame übergeben, welche ihn mit zu der Eröffnung eines Hackbraten-Sandwich-Ladens nehmen will. Die beste Ex-Frau von allen bringt den Hund, eine Pudeldame namens Fridolin, in den Hof, als ein sehr kleines Auto vorbeifährt. Die Frau vom Hackbraten-Sandwich-Laden steigt aus (ich kenne sie von Fotos), ist aber misstrauisch. Sie fragt mich nach meinem Namen, nimmt den Hund dann aber endlich mit.
Bei meinen Eltern in der Küche hat sich meine Mutter fein gemacht, um bei der Eröffnung des Hackbraten-Sandwich-Ladens zu helfen. Sie ist kostümiert wie eine us-amerikanische Krankenschwester aus den 40er Jahren.
Ich mache von ihr ein Foto.
Sonntagmorgen
Ich sitze mit dampfendem Kaffee vor dem Mac und draußen läuten die Glocken. Erinnerungen an die sauerländer Dorfkindheit steigen auf. Eine Mischung aus Heimeligkeit und Schrecken.
Seltsame Vorlieben
Mal wieder ein Beitrag aus der Reihe ,,Willkommen in meinem Gehirn!“. Für meine privaten Todos nutze ich schon lange den Dienst Nirvana, den mir einmal der gute Lars empfohlen hat (schaut übrigens mal bei seinem Blog vorbei, der gibt es schöne Straßenfotographie-Fotos!). Der Dienst ist schön einfach, man kann die Aufgaben hin- und herschieben und vor allen Dingen kann ich Aufgaben via E-Mail an eine geheime Geheimadresse senden und die landen dann dort in der Inbox. So kann ich von allen möglichen und unmöglichen Geräten mit Internetzugang und einem E-Mail-Client schnell Aufgaben erfassen. Das ist gut, weil ich immer schnell Dinge, die mir einfallen, notieren muss. Sonst vergesse ich die sofort oder werde wahnsinnig.
Oder beides.
Nun kann ich aber auch mit der Hilfe der vielen Macusern bekannten App Alfred am Desktoprechner superschnell und super-easy Aufgaben zu Nirvana hinzufügen, dank eines sogenannten Workflows. Alfred ist nämlich durch Mini-Programme erweiterbar. Ich muss also nur Alfred triggern (bei mir durch Command und Leertaste), das magische Zauberwort ,,todo“ sowie meine Aufgabe eintippen – fertig!
Trotzdem schreibe ich irgendwie lieber trotzdem eine E-Mail mit meinem Lieblings-E-Mail-Client und lege sie in den Postausgang, woraus sie dann nach einer bestimmten Zeit im Hintergrund versandt wird.
Komisch, oder?
Ziele
Die letzten Jahre war ich damit beschäftigt, am Leben zu bleiben. Ich habe immer irgendwie gestrampelt, um den Kopf über Wasser zu halten und nicht zu ertrinken. So langsam bekommt mein Leben ein wenig Auftrieb und ich kann mich umschauen. Doch ich sehe: Nichts.
Letztens dachte ich darüber nach, dass mein Leben überhaupt kein Ziel hat. Andere wollen dies oder das. Suchen die große Liebe, die Freiheit, wünschen sich an einen Traumort am Meer. Sie schreiben Bücher und möchten die groß rausbringen. Wollen etwas Gutes bewirken in dieser Welt.
,,Du musst Dir Ziele setzen!“ sagte einmal ein Freund zu mir. Aber was für welche?
Die große Liebe hat mich wieder und wieder enttäuscht, mir immer wieder die Möhre vor die Nase gehalten und mich dann abserviert. Ruhm und Geld interessieren mich nicht. Ich bin zufrieden mit dem Ort, an dem ich lebe.
Jetzt, wo ich mehr und mehr das Wie des Überlebens lerne, fehlt mir noch das Wozu.
Besuch
Die beste Ex-Frau von allen kommt mich besuchen und wir essen Fladenbrot mit Salat (für mich gibt es noch heißluftfrittierte panierte Hähnchenteile dazu). Wir tauschen wieder Dinge aus: Ich bekomme den Sandwichtoaster zurück (Yeah!), sie leiht sich meinen Akkuschrauber aus. Auch nimmt sie einen Haufen ausrangierter, vom Vormieter übernommener Kaffeepötte (,,Weihnachtsmarkt Duisburg 2014“, ,,Wir lästern nicht! Wir stellen nur fest!“) mit, um sie in ein Tausch-Häusschen in der Nähe ihrer Wohnung zu deponieren.
Sauberer Kühlschrank
Ein Ziel habe ich dann doch: Der Kühlschrank muss längst, längst, längst mal wieder sauber gemacht werden. In seinem hinteren Bereich sammeln sich schon sarkophargartige Behältnisse mit mumifizierten Gurken, Käsestücken und anderen Spuren der alten Ahnen. Der Kühlschrank ist schmantig und schmierig, aber ich bin tapfer, sortiere die Lebensmittel, wische ihn aus und spüle die Plastik-Ablage-Dinger.
Danach bin ich doch sehr stolz auf einen sauberen Kühlschrank mit viel Platz darin.
Ich belohne mich abends mit der letzten Flasche alkoholfreiem ,,Rothaus Tannenzäpfle“ und zwei Folgen ,,American Gods“.
4 Kommentare
>Jetzt, wo ich mehr und mehr das Wie des Überlebens lerne, fehlt mir noch das Wozu.
Mach, was gut für dich ist; wenn du ein Wozu brauchst, hoffe ich, du findest eines. Selber komme ich ohne aus; ich setze mir To-do-Listen, eher echte als metaphorische; Sachen machen wie Leben leben: weil sie nun mal da sind.
Danke für Deinen Kommentar!
So langsam setzt sich bei mir die Erkenntnis durch, dass die Frage nach dem Ziel ja schon die Antwort beinhaltet.
Eigentlich schon fast ein Luxusproblem, wenn man bedenkt, wie es mir in den letzten Jahren ging.
Danke für die Verlinkung auf meine Fotos! Ich weiß zwar nicht, ob das viele Besucher zu mir herüber spült, ich führe ja keine Statistik mehr, aber über das Lob freue ich mich natürlich. 🙂
Das mit den Zielen ist bei mir auch so eine Sache. Würde ich gefragt, müsste ich auch erstmal lange nachdenken. Einigermaßen klarkommen reicht mir an manchen Tagen aus. Vielleicht ist es auch einfach so banal. Zumal sich das auch jederzeit ändern kann.
Ich habe neulich in ’nem Podcast von einer „No-Bucket-List“ gehört. Also Dinge, die man im Leben auf gar keinen Fall gemacht haben möchte.
Fallschirmspringen zum Beispiel. Oder einen Marathon laufen.
Da einfach mal ansetzen.
*setzt ,,Herbeiführung einer Atomexplosion“ auf die Liste*
😀