Die Nacht
Ich schlafe ganz ordentlich.
Mir träumt, ich wäre im Urlaub in einer kleinen Stadt am Fluss. Leider finden heute keine Rundfahrten statt, weil ein Feiertag ist. Auch der große Kongress zum Thema ,,Esoterik“ macht Pause und die meisten Buden in der Stadt haben geschlossen. Ich ziehe mir meinen Schlafanzug an und gehe ins Klassenzimmer. Da öffnet sich eine der Türen und mein längst verstorbener Arbeitskollege Herr D. ruft von draußen nach einer Mitschülerin. Ich schleiche mich durch die Hintertür raus und will ihn umgehen, doch damit rechnet er bestimmt schon. Also gehe ich einfach in die andere Richtung, extra langsam, extra leise.
Ich komme in das Foyer mit seiner hohen Gewölbedecke. Um ganz sicher nicht entdeckt zu werden, gehe ich durch die sonst verbotene Glastür. Hier in dem weißen und roten Fliesen gekacheltem Raum stehen Glasvitrinen, in denen der Kreuzweg Jesu dargestellt wird. Leute kommen herein, um die Ausstellung zu besichtigen und ich setze mich auf eine der zahlreichen Bänke hier.
Als die Leute wieder weg sind, bekomme ich Heimweh und muss bitterlich weinen.
Der Morgen
Ich bleibe bis kurz vor neun Uhr liegen, dann treibt mich die Unruhe aus dem Bett, denn ich muss ja unbedingt nach Moers, um neue Hosen zu kaufen. Nur dort gibt es diesen speziellen Laden, der die speziellen Hosen verkauft, die so gut an meinen speziellen Hintern passen, damit ich auch meine speziellen Spezialaufträge für die Regierung erledigen kann.
Das Wetter sieht allerdings nicht so aus, als würde ein Ausflug nach Moers sonderlich Spaß machen.
Spaß macht es allerdings, die letzte Nacht mit Ulysses zu verbloggen.
Buchsenkauf
Der Schnellbus gleitet wie auf Schneckenschleim nach Moers, wo ich an der Haltestelle ,,Königlicher Hof’’ aussteige. Immer, wenn ich hier aussteige, fühle ich mich ein ganz klein wenig royal!
Das Bekleidungshaus Braun ist von hier aus nicht weit und wie immer finde ich nach nur wenigen Minuten Herumirrens die Abteilung für Dicke. Personal ist hier reichlich vorhanden (keine Ironie!) und der freundliche Verkäufer drückt mir einige Hosen zum Anprobieren in die Hand. Er zeigt mir auch tolle Softshell-Jacken, für die ich zum Glück zu dick bin. Mit drei Hosen im Gepäck verlasse ich den Laden.
Draußen sprüht ein feiner Regen und es ist unerträglich drückend warm. Deswegen lasse ich den schon fast traditionellen Fischteller bei ,,Nordsee’’ ausfallen und gehe direkt zur Bushalte. Dort gibt es eine Eisdiele und die Zeit bis zur Abfahrt des Schnellbusses nutze ich für den Verzehr eines Spagetti-Eises. Der Bus fährt dann später leer an mir vorbei und ich stelle erst dann fest, dass sein Haltepunkt verlegt worden ist.
Mpf!
Der nächste Bus ist dann ziemlich voll, ich bekomme aber noch einen Platz neben einem älteren Herren. Er liest während der Fahrt in seinem Mini-iPad und ich halte mich in den rasanten Kurvenfahrten verzweifelt fest, um den armen Kerl nicht zu zerquetschen.
Zu Hause angekommen, lege ich erst einmal die dicken Füße hoch, während es draußen ausgiebig regnet.
Schreiben
Ich verschlafe den Nachmittag. Am frühen Abend skype ich mit Freund D. Es freut mich zu hören, dass es mit seiner Höherqualifizierung auf der Arbeit gut klappt.
Danach bestelle ich mir einen neuen Monitor. Einen, der besser mit der Schriftglättung am Mac zurecht kommt.
Danach setze ich mich an Ulysses und schreibe eine weitere Szene. Ich lerne mehr und mehr über dieses genial einfache und doch auch unglaublich mächtige Schreibprogramm, mit dem man auch umfangreiche Programme gut managen kann.
Zombies
Vor dem Schlafengehen schaue ich mir noch die Dokumentation ,,Fiktion & Realität: Die wahren Ursprünge des Zombie-Mythos’’ an. Das ist eigentlich eine sehr dumme Idee, wenn man wie ich Angst vor Zombies hat. Bei den schlimmsten Schlurf- und Blutszenen mache ich aber die Augen zu. Der historische Teil ist sehr, sehr interessant. Da ich gerade eine Geschichte über eine Nekromanten schreibe, bekomme ich ein paar ganz gute Anregungen.