Die Nacht
Ich schlafe ganz ordentlich. Die Träume sind wirr: Einmal bin ich im Urlaub und wir wandern durch die Landschaft, in der auf einmal jüdische Grabsteine auftauchen. Dann kommen wir am Hotel an und auf dem Platz am Meer ist es wunderschön. Daheim angekommen, frage ich die beste Ex-Frau von allen, ob wir nicht einfach ab und an mal ein Wochenende ans Meer fahren könnten, so lange es noch warm ist. Wenn wir am Samstagmorgen losfahren und eine Übernachtung buchen, wäre das mit dem Deutschlandticket doch nicht so teuer. Gerade, als ich diese Worte ausgesprochen habe, fängt es draußen an zu schneien.
Der Morgen und die Reflexion
Ich snooze nur eine halbe Stunde und stehe um halb sieben Uhr auf. Die Morgenreflexion ist recht kurz, weil ich eigentlich nur die Aufgaben für heute checke. Ich denke darüber nach, ob ich überhaupt Termine in mein BuJo schreiben soll, da ich ja auf jeden Fall meine elektronischen Kalender weiterführen will und muss. Mein BuJo sieht übrigens überhaupt nicht aus wie die aus der Brigitte, sondern eher nüchtern-krakelig und dazu ja auch auf meinem grauen reMarkable 2. Ich male höchstens ab und an einen Penis in mein Daily Log (nur ein Witz!).
Zusammenreißen
Zwischen all den Gefühlsaufwallungen hier im Homeoffice versuche ich mich dann doch mal langsam zusammen zu reißen. „Wie sieht das denn aus? So ein dicker, trauriger Mann im Homeoffice?“ höre ich meine Mutter rufen. Kamera von oben. Schreibtisch mit Laptop, Tastatur und Monitor. Hier sitzt auf einem kaputten Bürostuhl ein dicker Mann und reißt sich zusammen. Engel singen, die Nachbarn applaudieren.