Freitag, 06.10.2023

Zwänge

Ich falle mal wieder fast in meine altbekannten Zwänge: Wegen des Bullet Journals nutze ich mein reMarkable 2 eigentlich ständig, was mir auch eine große Freude bereitet. Allerdings scheue ich mich jetzt gleichzeitig, andere Plattformen fürs Bloggen zu verwenden, auch wenn sie eigentlich im entsprechenden Moment geeigneter wären.

Strukturen

Gerade habe ich keine große Lust auf diese eingebürgerte Struktur mit ,,Die Nacht“, ,,Der Morgen“ undsoweiter. Ist mir mit einem mal wieder viel zu starr und fühlt sich mehr und mehr wie ,,mein letzter Schulausflug“ an.

Vielleicht mal die Strukturen aufbrechen?

Wenigstens für eine gewisse Zeit?

Ramen

Da will man aus den Strukturen ausbrechen und dann erzählt man doch nur wieder davon, dass man in der Mittagspause bei Takumi in der Lorettostraße war, weil die ,,P-2“ weiterhin so unglaublich lecker ist. Wegen großen Hungers nehme ich noch das Angebot wahr, für 3,50 Euro zusätzlich Gyoza zu bestellen, auch wenn das wegen der Reichhaltigkeit der japanischen Fusion-Street-Suppe eigentlich nicht notwendig ist.

Die junge (natürlich japanische) Bedienung ist sehr süß und das gefällt natürlich dem alten, weißen Sack.

Der Herbst des Tages

Am Nachmittag eher langweilige Verwaltungsarbeit. Immerhin sind die Rechnungen nicht ganz so umfangreich diesmal. Da wohl eine Menge Loseblattabonnements abbestellt werden, habe ich Hoffnung, dass diese Entwicklung weiter geht. Dann bin ich mit einem Mal wieder alleine in der Bibliothek. Draußen leeren sich die Parkplätze. Die freundlich-laute Reinemachfrau mit dem osteuropäischen Akzent kommt rein. Sie geht durch die Räume, auch wenn heute nicht viel zu tun ist für sie.

Wusstet Ihr, dass ich als einziger Mann hier ein riesiges Klo nur für mich alleine habe? Mit was für Besuchermassen haben die damals bei der Planung der Toiletten eigentlich gerechnet? Obwohl ich drei Urinale und drei Schüsseln zur Auswahl habe, nutze ich immer nur die selben (welche es sind, unterliegt natürlich dem Dienstgeheimnis! Nur die Reinemachfrau und ich wissen bescheid!).

Vielleicht sollte ich ja mal bewusst eine andere Toilettenkabine benutzen. So als Aufmerksamkeitsübung: Achtsam kacken.

Logseq?

Gedanken, ob ich nicht besser Logseq für mein Bullet Journal benutzen sollte. Das scheint mir dann doch besser durchsuchbarer als mein reMarkable 2. Allerdings erfasse ich ja viele Dinge auf dem remarkable und müsste die dann übertragen.

Mmmmh …

Befindlichkeiten zum Feierabend

Da ist sie wieder, die Traurigkeit. Als ich dieses Foto auf meinem Schreibtisch sehe, wo mein Sohn als Kleinkind in die Kameralinse lacht. Er steht vor einem Zug (wo sonst?) und hält seine Ententasche ganz fest an sich gedrückt. Warum macht so ein Bild mich so traurig? Warum laufen jetzt, wo ich deine Zeilen in der Straßenbahn niederschreibe, die Tränen? Aus dem kleinen Burschen ist doch ein toller junger Mann geworden!

Wieder reiße ich mich zusammen, denn es könnten mich Kollegen sehen. Wieder Haltung einnehmen, ein freundliches Gesicht aufsetzen. „Guten Tag, auf Wiedersehen! Ich bin der nette, dicke Mann!“

Manchmal hasse ich mich selbst.

Auf dem Bahnsteig stinkt es nach Urin.

Dies ist der Tag der kleinen Siege: Auf der Arbeit habe ich die ungeliebten Rechnungen fertig bearbeitet. Auch habe ich mir zum Feierabend nicht den leeren Bauch mit dem Dreck von McDonald’s vollgestopft. Vor allen Dingen habe ich heute nicht um Aufmerksamkeit gebuhlt, habe keine lustigen Bildchen in den Messenger geworfen. Funkstille auf dem Herzkanal.

Die Trinker

die Trinker

die Trinker gehn auf Schicht.

Doch wir sehen

wir sehen

wir sehen ihre Tränen nicht.

Ich hätte nie gedacht, dass ich mal nüchtern in eine solch abgefuckte Stimmung kommen könnte!

Prinzessin in der Schneekugel.

Ballerina dreht sich auf der Spieluhr.

Du lässt Dich bewundern von dem kleinen Jungen. Hast ihn gefangen, den kleinen Träumer! Wiegst Dich hin und her, doch Lächeln tust Du nur für Dich.

Der Flughafen ist so kalt und hell wie die Praxis meiner Zahnärztin. Nur ist hier niemand so hübsch wie sie. Als ich Frau Doktor das erste Mal sah, dachte ich: „Die hat bestimmt ein eigenes Pferd!“ Auf jeden Fall würde sie in Reiterkleidung toll aussehen.

Abends erschöpft nach dem Döner direkt ins Bett.