Sonntag, 15.10.2023

Die Nacht

Traum: Urlaub in Ferienanlage. Die Teilnahme an den Veranstaltungen verpflichtend. Alle Leute drängen sich um die Liste, um zu gucken und sich einzutragen. Die Frau, in die ich unsterblich verknallt bin, hat sich bei ,,Tanzen“ eingetragen. Dort kann ich aber nicht hin, weil ich so dick bin. Ein Typ meint, bei ,,Werken“ wären die schönsten Frauen. Ich gehe dort hin, aber der Kerl hat mich wohl veräppelt.

Erster Morgen in Wien

Wir stehen um acht Uhr auf und suchen uns etwas zum Frühstück. Bei ,,Anker“ werden wir fündig. Es sieht hier aus wie eine Bäckerei, ist aber ein Frühstückscafé. Der Himmel ist blau, das Wetter kühl. Ich bin froh um mein dickes Hemd.

Stadtrundfahrt mit Erinnerungen

Wir machen eine Stadtrundfahrt mit dem ,,Big Bus“. Das Entwerten des QR-Codes ist sehr umständlich, weil der freundliche junge Mann die mit zwei unterschiedlichen Geräten Einscannen und dann eine Fahrkarte ausdrucken muss. Wir bekommen dann jeder einen Kopfhörer und steigen ein.

Es ist noch wenig los im Bus und so setzen wir uns oben in den Doppeldeckerbus. Die Ansagen kommt vom Band (oder aus einer Datei) und es gibt sie in 15 Sprachen, die ich hier nicht alle aufzählen will und kann. Die Stimme der jungen Dame im Ohr hat einen angenehmen österreichischen Schlag und ist offensichtlich gut gelaunt.

Die Gegend um den Hauptbahnhof (der früher ,,unser“ Südbahnhof war) ist komplett anders als vor 25 Jahren. Noch sind die aktuellen Eindrücke stärger, doch als wir die Prinz-Eugen-Straße entlangfahren, schnüren mir die Erinnerungen dann doch die Kehle zu.

Mich wundert, wie nahe Schloss Schönbrunn am Wiener Zentrum liegt. Damals war es mir so vorgekommen, als hätten wir die Stadt verlassen. Allerdings hat mich meine Erinnerung an die Zeit hier schon mehr als einmal getrügt.

Noch mehr Erinnerungen

Dd und ich laufen durch die Fasangasse, wo ich damals mit der besten Liebsten von allen gewohnt habe. Dort in der Straße gab es seinerzeit auch das ,,Shooters“, so eine amerikanisch-mexikanische Burgerbar, wo die weiblichen Bedienungen kurze Hosen und Schnapsfläschchen in Patronenform in Gurten trugen. Hier sind wir ein- oder zweimal eingekehrt und fanden das alles irgendwie lustig. Außerdem schmeckten die Burger gut (im Jahr 1997 war die Burgerwelle noch außerhalb jeder Vorstellungskraft). Als wir dann fünf Jahre später auf der Hochzeitsreise wieder dort lang kamen, war der Laden schon zu. Wir wussten auch nicht mehr so genau, wo der gewesen war.

Nun laufen D. und ich also die Straße entlang und bekommen Mittagshunger. Da ist ja eine Pizzeria, die ganz ordentlich ausschaut! Wir gehen also rein und ordern etwas zu Essen. Als ich dann so sitze und mich umschaue, fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Genau hier muss es gewesen sein! Die Wände, die Balken am Eingang, die Empore am Ende des Gastraumes lassen die Erinnerungen fließen. Der Wirt bestätigt meine Erinnerungen: Er erzählt, dass ,,Shooters“ habe 1999 geschlossen und er habe die Räumlichkeiten dann direkt übernommen. Ich freue mich wie Bolle über diese Zufallsentdeckung und schicke der besten (nun) Ex-Frau von allen ein paar Fotos.

Rennweg, Schwarzenbergplatz

Später trinken wir in einem Café am Rennweg zwei große Braune. Das Koffein lässt uns zu Superhelden werden und die schmerzenden Füße sind vergessen.

Nach dem Schwarzenbergplatz (der russische Soldat auf der Säule ist bestimmt froh, dass er hier stehen darf und nicht in die Ukraine muss), dem Karlsplatz und dem Musikverein qualmen uns derart die Füße, dass wir mit der U1 zurück zur Ferienwohnung fahren. Diese Vienna-Card mit einem Nahverkehrsticket ist echt praktisch.

Abendliche ältere Herren

Die Pizza hält noch gut vor und so verzichten wir auf ein Abendessen. Wir strecken uns auf die beiden Sofas der Wohnung aus und lachen jedes Mal, wenn einer von uns unter Ächzen und Stöhnen aufsteht.

Zeitig zu Bett.