Die Nacht
Nächtens jede Stunde wach, dennoch ganz schöne Träume. Mir ist noch in Erinnerung, dass ich mit einer jungen Frau orientalischer Abstammung im Bett liege. Viel mehr als eine Unterhaltung passiert in diesem Traum nicht, aber ich genieße die Nähe.
Fahrt nach Wien
D. und ich stehen um sechs Uhr auf. Sieben Uhr ist Abmarsch. Alles im Takt. Die Straßenbahn zum Bahnhof fährt um zwanzig nach. Der Zug nach München ist pünktlich. Mit uns am Vierer sitzen zeitweise zwei Herren, mit denen wir uns sehr angeregt unterhalten. Die Fahrtzeit vergeht wie im Fluge und wir kommen wider jede Wahrscheinlichkeit und Erwartung pünktlich an. Den Umstieg nach Wien nutzen wir zur Proviantaufnahme (Leberkäresemmel und Brezn – was sonst?).
Im Railjet der ÖBB ertönt dann die Durchsage, die Fahrgäste mögen doch bitte ihre Gebäckstücke von den Sitzen in die dafür vorgesehenen Fächer verstauen. Die haben hier in den Zügen extra Aufbewahrung möglichkeiten für Backwaren! Das ist Österreich!
In der Zugtoilette hängt ein seltsames Schild: „Spülen Sie bitte nur beigeschlossenem Deckel!“ – Wer nimmt den bitteschön seinschmutzige Geschirr mit in den Zug?
Die Aufregung des Morgens weicht einer leicht flatterigen Albernheit. Ich lasse mir aber nichts anmerken.
Am Horizont sieht man schon die Berge und die Welt fühlt sich fremd an.
Gedankengang, ob ich den Urlaub nicht dazu nutzen könnte, der Realität ein wenig den Filz herunter zu knibbeln. Die Wirklichkeit fühlt sich sehr hart an ohne das weiche Kissen der Droge. Die Landschaft ist hier in den Bergen derart schön, dass es einem schon ein wenig unangenehm ist. Die Dörfer sind so pittoresk, nüchtern würde ich es hier nicht lange aushalten.
Wien, Reumannplatz
Wir laufen abends um den Reumannsplatz. Viele Menschen aus dem Orient und dem Balkan. Der Tichy ist unglaublich nah und es ist sehr ärgerlich, dass der schon Winterpause hat! Essen bei Balkan Burek. Pleskavica mit Käse, Pommes und Lepinja-Brot. Die Pommes dazu waren zu viel, das geröstete Brot sehr lecker. Danach laufen wir durch die Gegend und versuchen, für D. Zigaretten zu organisieren. Nach einigem Hin und Her klappt es mit meiner Kreditkarte. Früher hätte ich noch sicher unbedingt was zu Saufen kaufen müssen, aber das ist ja zum Glück jetzt vorbei. Danach liegen D. und ich auf dem Sofa herum und sind kaputt. Tippen der Tagesnotizen am kleinen Schreibtisch mit iPad und Tastatur. Alles sehr IKEA hier.