Nacht. Stimmen aus der Wand. Leise und kaum zu verstehen. Mir träumt, ich wäre auf einem Schiff. Alles ist unordentlich und schmutzig unter Deck. Irgendwann muss ich mal auf die Toilette und ich melde mich beim Maat ab, der in einem Haufen Seilen sitzt. Er sagt zu mir, dass ich unbedingt an das Brett denken soll! Ich weiß nicht genau, was er meint, nehme aber sicherheitshalber eines der hier herumliegenden Bretter mit. Am Klo angekommen, verstehe ich, was der Maat gemeint hat: Die Toilettentür ist mir einem Brett von außen so verkeilt, dass man sie nicht von ihnen öffnen kann! Man hat nämlich Angst, dass durch den Abfluss etwas aus dem Meer ins Schiff kommt. Tatsächlich: Als ich die Toilettentür öffne, kommen mir schwarze Krallen entgegen! Ich weiche zurück. Das Monster entpuppt sich als zwei junge, sehr hübsche blonde Frauen. Doch die beiden sehen aus wie Zwillinge und ich weiß, dass das Böse sich nur verkleidet hat. Schnell schreie ich Alarm und greife eine Eisenstange mit Spitze, so wie sie auch in eisernen Zäunen verwendet wird. Mit Schwung greife ich an und trenne dem ersten Monster den Kopf vom Rumpf. Dann kommen die anderen Seeleute und noch mehr blonde Frauen, dazu Tentakel und Klauen. Es wird ein entbehrungsreicher Kampf, in dessen Verlauf die Monster versuchen, Zweifel an unserem Tun zu säen.
Letztendlich obsiegen wir.
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Heeresgeschichtliches Museum. Wir können zu Fuß von der Ferienwohnung zum Heeresgeschichtlichen Museum laufen. Der Weg dauert ungefähr zwanzig Minuten. Das Museum liegt in recht großen ,,Arsenal“, einem Gebiet mit großen Ziegelbauten, die einst als riesige Kaserne mit Magazinen fungierten. Die hier stationierte Artillerie diente dazu, im Falle eines Aufstandes die Wiener Innenstadt zusammenzuschießen.
Das Museum (bzw. seine Vorgänger) residiert in einem Prunkbau. Man sieht ihm seinen früheren Zweck deutlich an: Heldenverehrung.
Wir haben uns vorher die App des Museums heruntergeladen und nutzen den Audio-Guide. Die App ist ein wenig veraltet und man kann z.B. nicht sehen, welches Exponat man als nächstes suchen soll, ohne die Wiedergabe zu starten. Wir haben außerdem immer wieder Probleme, die an den Vitrinen angebrachten Nummern für den Guide zu finden. Ärgerlich ist, dass in den ersten Sälen (dreißigjähriger Krieg) manche Nummern im digitalen Saalplan falsch verzeichnet sind.
Nach den Türkenkriegen braucht D. eine Pause.
Interessant: Meine Erinnerung an dieses Museum ist irgendwie anders. Es kam mir damals größer und dunkler vor. Allerdings ist das jetzt mehr als zwei Jahrzehnte her und ich war damals auch noch ziemlich krank.
Mir gefällt die Mischung aus Exponaten und Ölgemälden an den Wänden ganz gut, auch wenn es ein paar weniger Waffen auch getan hätten. Statt 10 Repetier-Karabiner vom Typ Kowalski VII bis Kowalski XVII hätten es auch sicher fünf oder weniger getan, denn für jeden anderen als einen Büchsenmacher sehen die Dinger mehr oder weniger gleich aus. Es werden auch sehr viele Uniformen ausgestellt. Eigentlich interessieren die mich höchstens wegen ihrer praktischen Eigenschaften, aber der Audio-Guide macht uns auf diese oder jenes Detail aufmerksam und das ist dann doch wieder ganz nett. Die Veränderung der Kriegsbekleidungen verdient einen Gedanken: In der frühen Neuzeit dominieren noch Rüstungsteile oder ganz einfaches Leinen. Danach wird es richtig bunt. Die Farbenfreude der Uniformen nimmt dann allerdings mit der ständigen Verbesserung der Gewehre und Kanonen stetig wieder ab, denn wer gut zu sehen ist, wird auch zuerst erschossen. Mir gefällt mir Farbe ,,Hecht-Blau“, dass die k.u.k-Armee zu Beginn des ersten Weltkriegs trug. Das wurde dann immer blasser, bis man dann zu grün und braun überging.
D. und ich machen eine Zeitreise: Dreißigjähriger Krieg, Türkenkriege (bis 1789!), Napoleon usw.
Mittagspause im Museumscafé ,,Salut’’: Die Speisen sind einfach (TK-/Convenience-Produkte), aber für Wiener Verhältnisse recht günstig. Das recht zahlreiche Personal im Café und auch sonst im Museum macht einen freundlichen und entspannten Eindruck.
Wir verbringen insgesamt sechs Stunden im Museum (D. tut das nur mir zuliebe). Die 1. Republik und der zweite Weltkrieg fallen wegen Renovierungsarbeiten aus.
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Altes Beisl. Abends essen wir im ,,Alten Beisl“ in der Rotenhofgasse 4. Wir bekommen mit viel Glück noch einen Tisch. Das Essen ist sehr, sehr gut: D. nimmt den Zwiebelrostbraten, ich bin von der 1/4 Gans begeistert. Beides kostet etwas über 30 Euro. Es werden mehrere Biere am Fass angeboten (ich trinke Gösser Naturgold alkoholfrei aus der Flasche). Über die Weine kann ich nichts sagen – es werden verschiedene auf einer Tafel draußen aufgeführt. Der Service ist sehr zuvorkommend.
Tipp: Unbedingt reservieren und auch die Küchenzeiten beachten!
Später quatschen D. und ich uns noch auf den Sofas liegend müde.
Gegen 22:30 Uhr ins Bett.