Die Nacht ist recht ruhig. Mir träumt, ich würde auf dem Heimweg von der Arbeit in der Straßenbahn mit dem Laptop arbeiten. Da gerate ich in einen Spielfilm, in dem Gerhart Polt den Besitzer eines Restaurants spielt. Ich übernehme die Rolle eines Kellners. In der Küche wird viel geschrien und Polt ruft dauernd irgendwelche Tischnummern. Eine Kellnerin, eine junge Frau indischer Herkunft, wird entlassen und steht an der Haltestelle ,,Landtag-Kniebrücke“ in Düsseldorf. Ich steige aus der Straßenbahn aus und spreche mit ihr, versuche zu trösten. Sie ist aber ganz guter Dinge, was mich beruhigt. Weniger beruhigend ist, dass die Straßenbahn inzwischen losfährt und mit ihr der Laptop. Da das nur ein Traum ist, mache ich mir aber nur geringe Sorgen.
Am Hauptbahnhof ist der Nordtunnel mit militarisierten Oldtimern verstopft. Es scheint eine Art Convention zu geben. Ein alter Bekannter fährt mich und andere mit dem Auto zum Bahnsteig. Dort angekommen steige ich aus und will meinen Rucksack herausholen, doch der ist ja in der Straßenbahn.
Ich muss mal aufs Klo und finde eine Kabine in der Nähe der Bahnhofsfiliale der Stadtbücherei. Ein kleiner Junge muss auch dringend pinkeln und da man die Kabine nicht richtig verschließen kann, stellt er sich neben mich an das kleine Stein-Pissoir. Mir ist das peinlich und ich habe Angst, dass jemand glauben könnte, ich wolle den Jungen belästigen. Auch habe ich Angst, eines der hier ausgestellten Bücher anzupinkeln.
Zu Hause (in der alten Wohnung in Meiderich) kommt es zu erotischen Verwirrungen. Ich müsste mich im Homeoffice anmelden, jedoch ist der Laptop nicht da. Sicher habe ich den im Büro vergessen! Bevor ich dort anrufen kann, treffe ich im elterlichen Wohnzimmer auf den Thronfolger und frage ihn, ob er nicht Schule hat. Er meint, er habe Schule, aber heute würden sie nur auf den Spielplatz gehen. Ich beschließe, ein Taxi zu rufen und ihn damit zur Schule und mich zum Bahnhof fahren zu lassen.
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Momentan schaue ich ja die Serie ,,The Expanse“ und die macht mir großen Spaß. Auf der anderen Seite frisst diese Serie einfach zu viel Zeit. Ob ich es schaffe, das Schauen auf eine Episode am Tag zu begrenzen?
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In Israel und der Ukraine geht der Krieg weiter. Mein Leben geht auch weiter. Wie sagte noch Max Goldt? ,,Auch in der Nazizeit war zwölfmal Spargelzeit!“
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Christian benutzt den Begriff ,,Trissel“ und da fällt mir ein, dass ich den letztens auf der Reise benutzt habe, indem ich A. eine Nachricht geschrieben habe in der Art: ,,Ich habe irgendwie den Trissel gekriegt und bin schon mal zum Frühstück runter!“
A. wusste nicht, was der Begriff bedeutet und dachte erst, ich hätte ein Päckchen mit einem Trissel drin bekommen.
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Ich sammele seit einiger Zeit Wasser, dass ich z.B. zum Ausspülen der Sodastream-Flaschen nutze, in einem von mir jetzt nicht mehr genutzten Bier-Siphon. Mit dem Wasser gieße ich dann die Balkonkästen, bzw. die Pflanzen darin. Da es momentan recht viel regnet und ich deswegen nicht Gießen muss, sammelt sich einiges an Wasser an. Nun ist schon der zweite (und letzte) Bier-Siphon in Gebrauch. Die Gießkannen sind auch schon voll. Die nächste Trockenzeit kann also kommen!
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In der Mittagspause zur UB Duisburg, um meinen Ausweis verlängern zu lassen. In der Mensa kann man nur mit Karte zahlen. Auf dem Weg von der UB nach Hause höre ich das Lied „Am Ende denk ich immer nur an Dich“ von der Band Element of Crime. Eine starke Herbstmelancholie ergreift von mir Besitz.
Das Herz blutet sanft.
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Das Notizbuch ist voll und wandert zu den anderen in das Regal. Erinnerungen werden zu Staub.
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Seit ein paar Tagen nutze ich für Mastodon die alternative Web-Oberfläche Phanby und bin absolut begeistert: Die Oberfläche ist sehr klug designed (geboostete Tröts in der Timeline werden z.B. einem extra ,,Carousel“ zusammengefasst), man kann die Textgröße anpassen und auch die Tastaturkürzel (für mich wichtig, da ich viel per Tastatur navigiere) funktionieren.
Es sind die kleinen Dinge!
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Seit dem letzten iOS-Update gibt es jetzt die Funktion ,,Live-Verfolgung“. So sieht man z.B. den Lieferstatus der Flaschenpost auf dem Sperrbildschirm. Das ist eine nützliche Funktion!
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Chaos nach Provider-Problem: Halb Australien ohne Internet und Telefon
Da sieht man mal wieder, wozu eine zu große Konzentration von Firmen führen kann. Auch ein schönes Beispiel dafür, wie abhängig unsere moderne Gesellschaft vom Internet geworden ist!
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In Wien habe ich im Prater zwei Kastanien aufgesammelt und trage diese nun in der Jackentasche mit mir herum. Ab und an greife ich in diese Tasche und fühle die Erinnerung an Wien in der Hand.
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In die Stadt. Ich habe mein letztes Halstuch verloren, finde aber kein neues, denn jetzt gibt es überall nur noch Schals. Ob ich meine liebe Mutter mal darauf ansetze? Die hat ja einen Blick dafür. Immerhin kaufe ich ein paar Trockentücher, um meinen heimischen Vorrat ein wenig aufzustocken. Auf dem Rückweg kehre ich bei Sawadi ein. Es gibt mal wieder Entenbrust in Tamarindensoße! Tamarindensoße! Allein das Wort ist wunderschön!
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Beim Lesen von Orwells ,,Mein Katalonien“ fällt mir auf, dass irgendwie den Blick für die Wunder der Welt verloren habe. Es ist fas so, als ob ich nüchterner bin, als ich überhaupt sein möchte!
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Abends schaue ich dann noch eine (eine!) Folge von ,,The Expanse’’.