Der Schlaf will nicht kommen, denn ich habe vergessen, das Promethazin zu nehmen. Als es mir einfällt, ist es schon längst zu spät und ich habe Sorge, dass ich am nächsten Morgen nicht aus dem Bett komme. Eine Sache vom Montag macht mir auch noch zusätzlich innere Unruhe, wodurch eine Medikamenteneinnahme erst recht angesagt wäre.
Irgendwann schlafe ich dann doch ein.
Mir träumt von einer Erleichterung, dass man keine Angst mehr vor wilden Wolfsreißzähnen haben muss.
Ich stehe um sieben Uhr auf. Das Draußen ist so dunkel, dass es mir erscheint, vor dem Balkon würde ein Vorhang hängen.
Ich kann im Homeoffice die Schrift auf dem Monitor nur sehr schlecht lesen, bis mir einfällt, dass der Monitor ja noch im ,,Computerspiele-Modus“ ist. Ich schalte ihn mit der albernen kleinen Fernbedienung (hätten nicht ein paar Tasten an der Vorderseite gereicht) um und alles ist klar.
Es klingelt an der Tür und ich erschrecke: Wer mag das sein?
Doch dann fällt mir ein, dass der neue Bürostuhl ja bald eintreffen soll. Ich drücke die Haustür auf und laufe nach unten (Lieferung der Spedition nur bis zur Haustür). Das Paket ist erstaunlich klein, aber ganz schon unerstaunlich schwer. Ich rolle es mehr oder weniger die Treppe rauf und beginne sogleich mit dem Aufbau (da ich den Stuhl ja auch beruflich nutze, gehe ich davon aus, dass ich das auch während der Arbeitszeit machen kann.
Eigentlich ist der Aufbau ganz einfach, allerdings ist das Teil (ein Bürostuhl für die ganz großen Jungs und Mädels!) echt schwer und die letzte Schraube will nicht packen. Irgendwann löse ich auf der betreffenden Seite noch einmal die anderen Schrauben und dann klappt es. Ich freue mich, jetzt einen schön bequemen und vor allen Dingen breiten Stuhl zu haben.
Mein Arbeitsrechner ist ja kaputt. Stattdessen nutze ich ein Zweitgerät einer Kollegin. Alle meine Einstellungen sind weg und mir fehlen hier auch ein paar Spezialprogramme. Die IT stellt sich tot. Immerhin kann ich arbeiten.
Das Herz rast und bumpert. Also wolle es fliehen. Als wolle es aus der Brust ausbrechen und wegrennen über Hügel und durch Täler.
Wie äußert sich eigentlich das ,,Broken-Heart-Syndrom“?
Bei WikiFlix kann man gemeinfreie Filme usw. streamen. Muss ich mir mal in Ruhe anschauen.
In der letzten Zeit habe ich verschiedene ,,zweite Gehirne“ ausprobiert wie z.B. Logseq oder Obsidian. Langsam bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass solche Programme vielleicht für Wissensarbeiter:innen wie z.B. in der Wissenschaft nützlich sind – für mich sind sie es nicht. Auf der Arbeit haben wir ein Wiki, in dem wir Wissen dokumentieren. Privat nutze ich als Dokumentenablage DevonThink (dort landen auch schon mal Wissensschnipsel wie Anleitungen). So bleiben als Anwendungsfälle nur noch das Blog und mein Tagebuch übrig. Mein tägliches ,,Logbuch“ für ich jetzt in einer Markdown-Datei pro Tag. Dazu nutze ich die App iA Writer, die ich schon lange und gerne im Einsatz habe. Später werte ich den Tag dann sozusagen noch für das Blog oder eventuell für einen Tagebucheintrag aus. Da ich die Logdatei in DevonThink speichere, ist das aber schon eigentlich der Tagebucheintrag. Dort sind auch Links von interessanten Webseiten drin, Albernheiten, Mail-Entwürfe oder Mastodon-Tröts.
Die Blogeinträge erstelle ich jetzt einfach nach Zeit und Energie. Bisher habe ich ja versucht, immer eine gewisse Regelmäßigkeit (jeden Tag ein Eintrag) in die Veröffentlichung zu bringen, indem ich die Einträge zeitgesteuert veröffentliche (ich selbst mag Regelmäßigkeit bei anderen Blogs), aber langsam kommt mir das albern vor, zumal die Einträge irgendwann fast eine ganze Woche hinter dem Kalender her hinkten. Jetzt kann es also passieren, dass mal mehrere Tage am Stück kein Blogeintrag erscheint, dann mehrere auf einmal. By the way: Benutzt Feedreader!
Nachklapps zu gestern: Ich habe das Buch ,,Smartskin“ von Wolfgang Weist zu Ende gelesen. Wegen der titelgebenden Geschichte hätte ich fast meinen Ausstieg am Duisburger Hauptbahnhof verpasst. Die Geschichten sind kurzweilig und phatasievoll.
Disclaimer: ,,wowo“ und ich kennen uns aus der Theaterzeit persönlich.
Beim ,,Kauf“ des Spieles ,,Kingdom Come: Deliverance“ (ich weiß: Es nervt, aber da müsst Ihr nun mal durch!) war auch der ,,Origional Soundtrack“ dabei. Den habe ich mir mal runtergeladen und merke erst jetzt, dass das recht viele Musikstücke sind (40? 50?). Aber klar: Jeder Ort hat seinen eigenen Sound, es gibt eine ,,Morgenstimmung“, mehrere für die Nacht oder für bestimmte Situationen (Kampf). Beim Hören verspüre ich Sehnsucht nach Nordböhmen und da ich das Spiel formell ja noch nicht beendet habe, bummele ich noch ein wenig durch die Landschaft. Vielleicht spiele ich doch noch ein oder zwei DLCs durch und das Turnier in Rattay habe ich ja auch noch nicht gewonnen.
Feierabend. Ich hole neue Bücher ab, die ich bei der kleinen Buchhandlung ums Eck bestellt habe. Dann Einkauf im Biomarkt. Ich suche vegetarisches Hackfleisch, finde es nicht. Also kaufe ich Räuchertofu.
Zu Hause koche ich gefüllte Schlangengurke in vegetarisch. Das Essen gelingt ganz gut, an der Füllung könnte ich noch was verbessern.
Bin sehr müde, die schlaflose Nacht macht sich bemerkbar.
Zeitig zu Bett.