Die Nacht ist nicht schlecht, dennoch wache ich voller Angst auf. Ich kann das Bett nicht verlassen. Kranmeldung. Immer wieder schlafe ich ein bis zum Mittag. Mir träumt, ich bin Teil eines Computerrollenspiels. Wir sind im zweiten Teil einer Reihe. Der junge König hat im ersten Teil die Invasion aus der Zwischenwelt zurückgeschlagen und nun warten weitere Herausforderungen auf ihn. Sein Reich ist eines von vielen auf dem Kontinent und zieht sich wie ein schmaler Streifen an der Küste entlang. Ich sitze irgendwo und jemand fragt mich, was ich schon alles erlebt habe. Ich erzähle, dass ich dabei war, als die ersten Wesen aus der Zwischenwelt kamen. Da wird dem Fragenden klar, dass ich mehrere hundert Jahre alt bin.
Später träumt mir, ich spaziere früh morgens durch das Heimatdorf. An der Bahnhofstraße gibt es ein kleines Frühstückstcafé und der Wirt davon ist der Betreiber der Kantine in meinem Dienstgebäude. Dort treffen sich seit Jahr und Tag eine Gruppe Leute zum Frühstück und ich war dort gerne zu Gast. Jetzt bin ich das erste Mal seit langem hier und es sind in der Zwischenzeit ein paar neue Gesichter hinzugekommen. Es gibt ein großes Hallo und der Wirt erzählt, dass man bald die Hochzeit von ,,Mirjam’’ nachfeiern wolle, die einen Inder geheiratet hat. Nach einem Kaffee gehe ich rauf in das Finanzamt über dem Frühstückscafé. Ein Verrückter rennt aus dem Gebäude und entert einen Bagger. Mit ihm beginnt er, das Finanzamt abzureißen. Ich versuche, die Treppe hinunter zu fliehen, jedoch sind die einzelnen Teile der Treppe so seltsam angeordnet, dass ich den Weg nicht finden kann. Irgendwann schaffe ich es dann doch ins Erdgeschoß, wo der ehemalige Kollege A. gerade die Schutztüren verschließt. Ich schlüpfe gerade noch rechtzeitig hinaus.
Dann bin ich in Köln in einer sehr, sehr angenehmen Kneipe und trinke eine Literflasche Kölsch. Als sie leer ist, bringe ich sie zur Theke und bezahle. Ich erzähle, wie schön ich diese Kneipe finde, dass ich aber eigentlich gar keinen Alkohol trinke. Mein Trinkgeld ist äußerst üppig und die Frau hinter der Theke ist beeindruckt. Leicht betüddelt treffe ich draußen auf Flöte, der mir seinen Proberaum zeigen will.
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Mittags stehe ich auf und trinke ein wenig Kaffee. Draußen ist es novemberdunkel und drinnen ebenso. Eigentlich will ich nur wieder ins Bett: Keine Entscheidung treffen, keine Veränderung erleben.
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Tag vor dem Rechner. Gucke Youtube und esse Möhrenauflauf. Mir ist kalt. Ich bin müde und schlapp. Vielleicht sollte ich morgen mal zum Arzt gehen.