Ich schlafe sehr unruhig. Mir träumt, ich würde nach Berlin reisen. Dazu kaufe ich ein 24 Stunden gültiges Ticket, dass dummerweise auf ein Reiskorn gedruckt ist. Die dazu gehörige Quittung bewahre ich gut auf. Wenn ich in der Regionalbahn meine Wertsachen sortiere, habe ich große Angst, das Ticket zu verlieren. Auch scheint es sich nach und nach aufzulösen. Meine größte Sorge jedoch besteht darin, dass das Ticket abläuft, bevor ich in Berlin ankomme.
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Die Welt liegt im Nebel. Der Herbst ist da.
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Selbstbeobachtung: Wenn ich mich selber dabei erwische, dass ich in Traumwelten zu verschwinden, ärgere ich mich nicht mehr.
Ich bin nachsichtig mit mir selber und bemühe mich, im Moment mit mir selber zu sein.
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Die Bundeswehr wirbt für Herzdruckmassagen. Es wäre wirklich schön, bei Herzdruck eine Massage zu bekommen.
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Auf Mastodon fand ich einen [Artikel eines Modemagazins über die aktuelle Herbstmode ,,Hot Librarian“. Die Kolleginnen kriegen sich überhaupt nicht mehr ein vor Lachen.
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Der Bahnhofsvorplatz Hauptbahnhof Hagen liegt in kalter, klarer Luft. Junge, hintergründige Männer spreche noch jüngere Mädchen an. Sie möchten doch nur mal so reden. Zwei Stahlträger gedenken still der Berliner Mauer. Früher konnte man hier an der Hauptpost Briefmarkenheftchen am Automaten ziehen. Die Marken hatten eine verrückte Stückelung und die Postkarten waren immer bunt frankiert.
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Im Zug Richtung Bestwig ruft einer aus der ersten Klasse laut in sein Handy. „Das ist schnell gesagt, aber das muss man auch beweisen können!“ ruft er und: „Verleumdungsklage!“ Dann lacht er.
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Mein Vater holt mich am Bahnhof in Fröndenberg ab. Nach der ,,Aktuellen Stunde“ reden wir über dies und das und über früher.