Ich mache nach dem Frühstück einen Spaziergang den schwarzen Weg entlang. Die Hönne führt Hochwasser. Trotzdem ist es schön, durch den Herbst zu laufen.
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Am Bahnhof in Bösperde mache ich eine kleine Pause. Der Bahnsteig spielt ,,toter Mann“. Die Bahnhofstraße ist trist. Die ehemalige Metzgerei Heide im Dornröschenschlaf. Hier pulsiert überhaupt nichts mehr.
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Zu Mittag Bohnen mit Mettwurst aus der großen Pfanne. Dazu Salzkartoffeln. Ich lange tüchtig zu.
Zum Mittagsschlaf in Sessel weggeknackt. Die Autos draußen wie zu Kindertagen. Irgendwann sitzt Vater am Ofen, sieht den Flammen zu. Der November hat das Land im Griff.
Ich habe wohl fast zwei Stunden geschlafen und der Hals tut mir vom Schnarchen weh. Wir sitzen beim Kaffee in der Küche bis uns kalt wird. Im Wohnzimmer, wo der Ofen bullert, ist es wärmer. Der Feuerschein ist heimelig.
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Mutter erzählt, dass sich Leute jetzt wegen der Schönheit Schnecken über das Gesicht schleimen lassen.
Ich lache anhaltend.
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Wenn ich am iPad lese, nutze ich für kurze Notizen
gerne den klugen Stift. Das geht aber immer nur so lange gut, bis sich das iPad beharrlich weigert, ein bestimmtes Wort zu erkennen. Nach dem dritten erfolglosen Versuch werde ich dann immer maßlos wütend.
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Zum Abend hin kommen verstärkt wieder Ängste in mir hoch. Ich bleibe aber halbwegs bei mir. Die Gefühlsakzeptanz hilft sehr. Es zeigt sich, dass die Übung darin Früchte zeigt.