Mittwoch, 27.12.2023

Die Nacht

Es dauerte ein wenig, bis der Schlaf kam, aber dann konnte ich einigermaßen ruhen.

Traum: Laminierte Sex-Phantasien

Mir träumt, es liegen überall laminierte Erläuterungen von sexuellen Phantasien herum. Sie sind in einem lockeren Stil verfasst, ähnlich Aufklärungsschriften für Jugendliche. Diese Erläuterungen sollen die Bevölkerung dazu animieren, mal dieses oder jenes auszuprobieren oder wenigstens die Phantasie spielen zu lassen. Auf einem solchen Pamphlet wird zum Beispiel die Geschichte erzählt, dass Menschen in einer Röhre ohne Ausweg festsitzen und daher wilden Sex haben. Ich finde das alles sehr komisch, doch ein Freund möchte das unbedingt ausprobieren. Wir sprechen eine Frau auf der Straße an und er gibt ihr einen Kugelschreiber. Mit dem soll sie ihre Telefonnumer auf mein T-Shirt schreiben (die Eignung meines T-Shirts dafür wurde vorher extra getestet!). Die Frau lacht nur und meint: ,,Bei uns in Herne würde man sagen: Geht doch in den Puff!’’. Dann nimmt sie ihr Kind auf den Arm und geht.

Später versucht es der Freund mit einer anderen Phantasie versuchen: Wir sind auf Bali auf unserem Zimmer und bestellen den ,,Zimmerservice’’. Das wird mir alles zu blöd, zumal das Meer bis in unser Zimmer schwappt. Es ist unglaublich schwül und ständig werde ich von Mücken gestochen.

Der Morgen

Ich stehe zerknautscht gegen zehn Uhr auf. Eher ging es irgendwie nicht. Da Draußen ist wieder grau und nass. Langsam kommt die Energie wieder.

Nachklapp zu gestern: Ich habe am frühen Abend auch noch ein wenig Baldur’s Gate 3 gespielt und mir einen Wecker gestellt, damit ich nach einer Stunde auch wieder damit aufhöre. Das hat geklappt!

Smartphone-Diät

Ich mache wieder eine kleine Smartphone-Diät und sie tut mir gut. Statt des iPhones habe ich jetzt den großen (meist ausgeschalteten) Outdoor-Knochen in der Hosentasche. Das beruhigt mich irgendwie.

Möglicherweise wird es hier in der nächsten Zeit wieder sehr verschwommene Fotos als Beitragsbild geben.

Stadtbibliothek

In der Stadtbibliothek angekommen, stelle ich fest, dass ich vergessen habe, Wasser einzupacken! Das ist sehr doof, denn bei der trockenen Luft hier bekomme ich immer schnell Durst. Also werde ich wohl bald das Café im Stadtfenster aufsuchen müssen. Irgendwie verrückt: Essen (ein Baguette mit Ei und Käse) ist eingepackt, aber nichts zu trinken. Immerhin habe ich so eine schöne Ausrede, um eine Pause zu machen.

Das Schreiben in der Bibliothek fällt mir schwer, denn der Text ist sehr intensiv. Die Schilderung der Situationen gerät fast ein wenig lyrisch, aber das gefällt mir durchaus. Allerdings fühlt sich jeder Absatz an wie ein kleines Gedicht. Ich arbeite daran, den Ertrag des Schreibens nicht an der Menge, sondern an der Qualität des Textes zu messen, sowie ich auch versuche, die Leserinnen und Leser aus meinem Kopf zu verbannen, denn ich schreibe hier für mich und nicht für irgendwen sonst.

Pause! Leider hat das Café im Stadtfenster heute geschlossen, also kaufe ich erst einmal Wasser im Drogeriemarkt direkt neben der Stadtbibliothek. Vor mir gestaltet sich ein Bezahlvorgang ungebührlich zäh, denn ein kleines Kind in einem Buggy hält ein Lego-Spielset in der Hand und alle finden das total süß. Dann müssen Mutter und Oma noch irgendwie das Geld zusammensortieren während in meiner Kehle sich ein kratziger, trockener Durst breit macht. Während Kleingeldbeträge hin- und hergeschoben werden wächst in mir der Durst. Der Durst. DER DURST!

(An dieser Stelle sei einmal das kleine Stück ,,Durst“ von Flann O’Brian empfohlen, genial übersetzt und gelesen von Harry Rowohlt selig.)

Ich entdecke das kleine Café an der Ecke. Einen halben Liter Wasser und eine Rosinenschnecke später fühle ich mich wieder wohl.

Der Weihnachstmarkt geht ja jetzt bis Silvester. Das Riesenrad dreht sich, als ob ihn das alles hier nichts anginge. Ist der Weihnachtsmarkt jetzt überhaupt noch ein Weihnachtsmarkt und müssten die Rechten deswegen nicht laut aufheulen?

Abend

Abends lese ich Comics und hänge durch. Keine Kraft mehr für nichts.