Die Nacht
Die Nacht ist sehr unruhig und zwar auch aus dem Grund, weil ich mal wieder auf das Promethazin verzichten möchte. Funktioniert nicht gut.
Traum: Schulfreundsorgen
Mir träumt, meine alten Schulfreunde S. und der (eigentlich vor einigen Jahren verstorbene) N. hätten in Meiderich eine WG. S. nimmt mich für ein Gespräch in der Küche beiseite und erzählt mir, dass es N. psychisch immer schlechter ginge weil alle auf ihm rumhacken würden. Jetzt könnten wir das noch auffangen, aber das nächste Jahr, wo wir alle in eigene Wohnungen ziehen würden, würde ihm Angst machen.
Morgenwärme
Ich stehe um sieben Uhr auf. Meine Laune ist schlecht. Ich bin wütend. In der Nacht sind wieder viele seelische Verletzungen aufgegangen. Ich halte die Wut und gehe mit ihr in den Tag. Es ist wieder warm. Ich schwitze in der dicken Jacke. Eis und Schnee sind verschwunden.
Die erste Besprechung des Tages ist eine Videoschalte. Ich verfolge sie auf dem Tischtelefon und die Menschen darauf sind angenehm klein. Ich habe ein betretenes Gefühl.
Die Wasserspenderflaschen sind alle leer und es wurden bisher keine neuen geliefert. Der Durst treibt mich in die Kantine, wo ich teures Mineralwasser kaufe.
Rechte Influencer
Seltsames Bild im Kopf: Eine Menschenmenge. Jeder trägt eine braune Uniform. Alle machen den sogenannten „Deutschen Gruß“. Allerdings hält noch jeder ein Smartphone in der rechten Hand und macht ein Selfie.
Besuche
Demnächst werde ich wieder mal den Thronfolger in Saarbrücken besuchen. Ich buche mir ein Hotel in Koblenz, damit ich nicht am Freitagabend noch so weit fahren muss und dann noch eine Übernachtung in meinem Stammhotel in Saarbrücken. Der Thronfolger fragt mich, ob wir am Sonntag die Maginot-Linie besichtigen wollen und ich bin gerührt.
Mittagspause
Ich gehe raus, ganz still. Die Lorettostraße geht mir irgendwie auf die Nerven heute. Auf meinen Espresso Macchiato bei den Kaffeepiraten muss ich ein wenig warten, aber das Personal ist derart lustig und freundlich, dass mich das nicht stört. Nur auf die jovialen Freundlichkeiten von der anderen Seite der Theke kann ich nicht so richtig eingehen bei meiner momentanen Stimmung.
Ich denke gerade viel über Selbstschutz nach. Gerne würde ich mich wie eine Muschel ganz verschließen, aber dann erstickt mein Herz. Wie immer kenne ich nur das Extrem und kein Maß: Entweder ganz frei, offen und verwundbar oder ganz klein, ganz verschlossen, sicher und depressiv.