Samstag, 20.01.2024

Nacht

Die Nacht ist sehr unruhig. Die Träume sind von ,,Kingdom Come: Deliverance“ geprägt. Ich hätte vor dem Schlafengehen doch nicht noch den Teil der Hauptquest spielen sollen, in dem man die Festung Wranik erobert (es hat geklappt, aber der Kampf war unglaublich aufregend).

Fehlfahrt

Ich stehe gegen halb zehn Uhr auf. Nach einer Dusche (während der die Antirutsch-Matte zwar wenig, aber doch merklich rutschte – bald ist hoffentlich die neue Matte da) und einem kräftigen Schinken-Spiegelei-Frühstück mache ich mich auf zum Hauptbahnhof. Als ich meinen Eltern meine voraussichtliche Ankunftszeit in der alten Heimat durchtickere, ruft mich mein Vater an. Ob ich nicht eigentlich vorgehabt hätte, am nächsten Wochenende zu kommen? Dann sei doch die Feier von A.?

Er hat vollkommen Recht: Ich habe mich schlicht und ergreifend um eine Woche vertan. Das zeigt wohl auch, dass ich geistig noch nicht wirklich auf der Höhe bin. Da ich schon eh am Bahnhof bin, fahre ich trotzdem (mein Vater: ,,Dann kommst Du uns zwei Wochenende hintereinander besuchen! Wie wundervoll!“).

Im Zug starke innere Unruhe. Ich habe den Verdacht, dass das Entzugserscheinungen sind, denn ich habe in der Nacht zuvor auf das Promethazin verzichtet. Ich halte aber irgendwie durch.

Eisgang

Meine Mutter und ich machen einen Spaziergang durch die verschneiten und vereisten Felder. Die Sonne scheint, das Eis glitzert. Wir sehen von weitem einen Fuchs, den wohl der Hunger am hellichten Tage aus der Deckung treibt. Einmal springt er um eine Maus. Sowohl er als auch wir halten respektvoll Abstand. Hier war früher Tollwutgebiet und das sitzt wohl bei uns in den Genen. Als wir dann näher kommen (auf vielleicht 100 Meter), trottet er davon.

Familiengeschichte

Nach dem Abendbrot gehen mein Vater und ich alte Familiendokumente durch, die ich mit nach Duisburg nehmen will. Ich lese Auszüge aus Hochzeits- und Sterberegistern von Personen aus dem vorletzten Jahrhundert, deren Namen uns überhaupt nichts sagen. Die Familien väterlicherseits kommen alle mehr oder weniger aus der Gegend hier. Vielleicht scanne ich die Dokumente ja mal auf der Arbeit mit dem Auflichtscanner ein. Einige der dünnen Bescheinigungen sind schon arg brüchig.

Schon komisch: Die Vorkommnisse und Erinnerungen von früher sind streng genommen realer als die Gefühle und Bilder, die mir Kopf und Herz so häufig schwer werden lassen.

Blanker Terror der Nerven

Via Mastodon kommen viele Demonstrationsbilder rein. Überall im Land wird gegen die Faschisten demonstriert. Diese reagieren immer hilfloser. Dann schauen wir das Handballspiel Deutschland gegen Österreich und ich merke mal wieder, dass ich für so etwas nicht geschaffen bin. Die Spannung zerreißt mich fast. Der deutschen Mannschaft fehlen zum Sieg dann doch die Nerven, während die Österreicher ihren Sieg voreilig verspielen (zu früh gefreut?).

Nach dem Abfiff fallen mir fast die Augen zu. Ich gehe nach oben unters Dach in die alten Jugendzimmer. Dort blogge ich noch ein wenig.

Imperien

Via Mastodon kommt das wundervolle Lied ,,Papiertütenkackimperium‘‘ angeflogen und ich bin dann doch ein bisschen verknallt.