Tagebuch
Ausruhtag. Schlaf und Schlaf.
Der Therapeut beantragt für mich eine erneute Gruppentherapie. Wir nähern und dem Kern und da reichen vereinzelte Einzeltermine nicht aus. Die großen Fortschritte fühle sich für mich so an, als wäre ich eine Schnecke auf einer Glasscheibe.
Heute sollwill ich eigentlich zu meinen Eltern fahren, aber ich habe nur wenig Kraft dafür. Andererseits tut es mir vielleicht gut, wenn ich hier raus komme aus dem engen Raum. Während ich diese Zeilen tippe, kommt eine Kohlmeise mich besuchen. Sie hüpft neugierig auf dem Balkon herum. Mir fällt ein, dass ich noch ein paar zerkrümelte Erdnüsse auslegen wollte.
Kurz darauf entscheide ich mich, doch erst morgen ins Sauerland zu fahren. Ein Stein fällt mir vom Herzen, weil ich mich dann heute noch in meiner Wohnung verkriechen kann.
Draußen Dauerregen.
Abends fange ich mit der Serie ,,Fallout“ an. Sehr schwarzer Humor, über den ich mitunter ganz schön Lachen muss. Vor dem Hintergrund der atomaren Apolkalypse ist es allerdings auch nicht schwer, eine gewisse Fallhöhe zu erreichen. Die Pfadfinder-Gesellschaft der unterirdischen Vaultbewohner (,,Mit Begeisterung bei der Arbeit!“) und die toxisch-männliche ,,Bruderschaft des Stahls“ sind recht gelungene Karikaturen.
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Lindner hat gesagt … Um Gottes willen, was ist das für ein Niveau, worüber reden wir da. Lieber vom Bildschirm hochsehen und den Blick ins Regal vor mir lenken, da keimen Kartoffeln in Eierkartons vor, sie kommen demnächst ins Beet. Bizarre Triebe tastend in den Raum gestreckt.
Buddenbohm und Söhne