2024-05-15 Mittwoch

Unruhiger Schlaf. Träume von heißen Küssen im Bus. Es ist schon morgens beim Aufstehen warm. Unangenehm!


Immer noch ein wenig verwirrt. Am Flüssigkeitsmangel kann es nicht liegen, weil ich in der Nacht wirklich viel Wasser getrunken habe. Es hat eher mit dem ständigen Fluss an Informationen zu tun, der auf mich einprasselt. Ich kann den ja schlecht regulieren. Manchmal bin ich wie mein eigener Deprivationstank, dann kommen die Eindrücke wie eine Monsterwelle über mich. Kein Maß, nirgends.

Morgens steigt die Angst wieder an. Ich kann sie deutlich spüren.


Ich arbeite an der Willenskraft. Man kann es ja mal versuchen. Ich versuche es, obwohl ich das Scheitern bereits jetzt schon kenne. Scheitern kann frei machen! Warum es nicht versuchen, wenn es doch eh egal ist? Das ist immerhin interessanter als überhaupt nichts zu machen.

Mach Dich hart innen drin, mein Junge! Ganz hart!


Die Reise steht an und natürlich steigt Nervosität. Wie immer in solchen Situationen vergesse ich, wie viel Zeit bis zur Abfahrt noch bleibt. Für mich fühlt es sich so an, als würde es gleich heute Nachmittag losgehen, dabei ist es erst am Freitag so weit. Nun, der Donnerstag fällt für Vorbereitungen wegen Terminen flach, aber heute ist außer der Heimarbeit und dem Rausstellen des Sperrmülls nichts weiter im Wege.


Ich bin irgendwie auf der Suche nach Echtheit, nach einer gewissen Authentizität, einer Unmittelbarkeit. Vielleicht, weil ich ja sonst eher in Geschichten lebe und denke? Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, wie ich die nächsten Tage mit diesen ganzen offenen Fragen überstehen soll. Erst die viele Arbeit, dann verreise ich mit D., werde also sehr, sehr wenig Zeit für mich alleine haben.


Heute ungewöhnliche Fresslust. Liegt das an den unterdrückten Gefühlen? Vielleicht will ich mich mehr belohnen und trösten? Ich unterdrücke aber nur bestimmte Gefühle und die anderen lasse ich zu. Es geht mir damit recht gut.


Es blüht und blüht auf dem Balkon. Erste Bienen und Hummeln kommen zu Besuch.