Freitag, 31.03.2023 – Mutige Hosenentscheidung
Nacht
Schlaf: Jau! Erschöpft und gequält wimmerten Muskeln und Gelenke in den Schlaf.
An Träumen erinnere ich nur wirres Zeug. Irgendwie saß ich im Fernzug und jemand lag quer über mir. Dieser Jemand flüsterte mir ins Ohr, so wie diese seltsame ASMR-Sache aus dem Internet.
Morgen
So langsam kriege ich die Kurve, was das Aufstehen angeht: Um halb sechs beginnt der Lichtwecker (ja, er ist wieder im Einsatz!) zu leuchten und ich heute werde ich gegen viertel vor sechs wach. Dann bleibe ich bis sechs Uhr noch liegen und versuche, nicht einzuschlafen. Stattdessen strecke ich mich und gleite langsamn in die Wachheit. Vielleicht schaffe ich bald auch, schon vor sechs Uhr aufzustehen. Das ist in Anbetracht meiner Aufstehschwierigkeiten (ich will nicht von ,,Problemen“ schreiben) und der vermaledeiten Zeitumstellung gar nicht mal schlecht!
Du wurdest gewogen und für zu schwer befunden
Wiegefreude: Wenn ich mich mehrmals am Tag auf die Withings-Waage stelle (wozu ich aus technisch-dokumentarischen Zwecken natürlich verpflichtet bin!), dann errechnet die Waage (bzw. der Withings-Server) einfach aus den gewogenen Daten einen Mittelwert. Als einmal eine Messung komplett daneben ging, weil ich angeblich innerhalb von Sekunden drei Kilo zugenommen haben sollte, fragte mich die App, ob sich jemand anderes auf die Waage gestellt habe oder ob ich den Datensatz löschen wolle (Letzteres tat ich).
Momentan stelle ich mich morgens und abends (nackelig) auf die Waage und damit müsste eigentlich ein ganz vernünftiger Wert herauskommen.
Notiz an mich: Die Anzeige für das aktuelle Wetter, meinen Wasser- und Muskelgehalt und allen anderen Quatsch einfach ausschalten.
Arbeit
Sehr viele Dinge gleichzeitig. Wir müssen parallel im alten wie im neuen System arbeiten und das ist frustrierend. Als dann am Nachmittag sich alle verabschieden und ich wieder alleine in der Bibliothek bin, komme ich langsam zur Ruhe. Draußen regnet es ausdauernd und ich bin müde.
Zeit, Feierabend zu machen.
Pläne
Heute will ich unbedingt ins Kino gehen, auch wenn ich doch ganz schön kaputt bin. Etwas Schönes will sich der Mensch doch gönnen!
Meinen Plan, morgen früh noch schnell nach Moers zu fahren, um neue Hosen zu kaufen, streiche ich aus Kraftgründen. Außerdem fahre ich am Samstag noch nach Köln zum runden Freundesgeburtstag, am Abend dann weiter nach Koblenz um nach einer Übernachtung dort dem Thronfolger in Saarbrücken zu seinem Geburtstag zu gratulieren.
Dass ich das alles in meiner letzten Hose zu tun gedenke, zeigt doch allen nur, was ich für ein gefährlicher Renegat bin!
Nerven
Die wohlbekannte Mischung aus innerer Unruhe und Erschöpfung hat mich wieder im Griff. Das ständige Gefühl, etwas falsch zu machen, quält mich.
Was hilft da wohl? Musik?
Auf jeden Fall freue ich mich schon auf den Kinobesuch.
Erinnerungen
Im Jahr 1997 (oder war es 1996?) habe ich ein Praktium im juristischen Hauptseminar der Universität zu Köln gemacht. Damals wurde der Katalog noch mit Karteikarten geführt, nach den sogenannten ,,Preußischen Instruktionen“ (die genauso alt sind, wie sich ihr Name anhört). Der einzige Computer der Bibliothek stand im Büro der Leiterin und war selbstverständlich offline. Er diente lediglich dazu, Bestellzettel auszudrucken. Da die Bestellzettel in einer Art Datenbank gespeichert wurden, konnte man diese als eine Art Hilfskatalog verwenden.
Mehr technische Ausstattung war nicht möglich denn (so die Leitung ,,Wenn man hier gleichzeitig den Kopierer und die Kaffeemaschine einschaltet, fliegen sofort die Sicherungen raus!“.
Mir wurde erzählt, dass es mal eine Initiative gegeben haben sollte, die juristischen Institutsbibliotheken der Universität mit einem gemeinsamen elektronischen Katalog auszustatten. Die Pläne verpufften in einer Wolke aus Mißfallen, als die (zum Teil sehr alten) Institutsdirektoren verstanden, dass dann ja ,,die anderen“ sehen könnten, was ihre Bibliothek im Bestand hätten (als ob es nicht genau darum ginge…). Das Totschlagargument: ,,Dann schicken die uns nachher die ganzen Studenten auf den Hals!“
Irgendwann entdeckte ich auf dem PC im Büro der Leitung ein Spiel namens ,,Cilization II“. Keine Ahnung, wer das dort installiert hatte (damals konnte man Spiele einfach so auf einem Rechner installieren und spielen. Es war kein Internet oder eine CD zum Spielen notwendig), aber ich fand relativ die Regeln des Spieles heraus (Tutorials? Damals lagen Computerspielen noch gedruckte Anleitungen bei!) und verbrachte seitdem möglichst viel Zeit am Büro-PC. Ich konnte von dem Spiel nicht genug kriegen, hatte es aber selber nicht zur Verfügung. Die Vorstellung, für ein Computerspiel Geld auszugeben fand man zu dieser Zeit im Allgemeinen absurd. Spiele wurden höchstens von Eltern gekauft, um sie zu verschenken.
Irgendwann später flatterte mir dann doch eine Version von ,,Civilization II“ ins Haus und brachte meine Leistungen im Studium gehörig ins Wanken.
Ehre unter Dieben
Obwohl ich von der Woche schon ziemlich durch bin, halte ich an meinem Plan fest, abends ins Kino zu gehen.
Ich schaue Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben ohne Erwartung und werde sehr positiv überrascht:
Der wahre Hauptdarsteller des Filmes ist die Welt, in welcher der er spielt und ich erkenne noch aus meinen (Computer-)Rollenspielzeiten viele Dinge wieder. Faerûn ist sehr, sehr bunt und bei den Szenen auf dem Marktplatz von Niewinter fühle ich mich zurück in das Spiel Baldur’s Gate versetzt.
Jedwede Art von Pathos hat man gemieden und durch einen Dauerbeschuss von Onelinern und lustigen Anspielungen ersetzt. Ich habe sehr viel gelacht!