Dienstag, 15.08.2023

Die Nacht

Der Schlaf wird wieder unruhiger. Ich muss mehrmals auf die Toilette.

Mir träumt, der kleine Sohn eines Wikingerkönigs würde draußen mit seinem Freund und seiner Amme spielen. Der Freund zieht ein kleines Katapult hinter sich her, mit dem der Prinz ab und an auf irgendwelche Leute schießt. Er hat auch schon seine ersten getöteten Opfer auf der Liste, auf die er ganz schön stolz ist.

Die Landschaft ist schneebedeckt und wunderschön. Ebenso wunderschön ist die schlanke, groß gewachsene Amme, die ein Kind unter dem Herzen trägt. Irgendwann läuft der Wikingerprinz durch einen verzauberten Nebel und wird unsichtbar. Die Amme bekommt es mit der Angst zu tun und tastet die Umgebung nach dem Jungen ab. Doch der hat sich längst auf ihren Rücken festgekrallt und flüstert ihr ins Ohr. Er will nämlich nicht, dass die Amme ihr Kind bekommt es und womöglich noch mehr liebt als ihn.

Der Morgen

Ich quäle mich um sieben Uhr aus dem Bett (zwei Stunden später als geplant). Das Draußen ist trüb und dunkel, so dass ich die Tageslichtleuchte einschalte. Immer wieder nieselt feiner Regen zu Boden.

Bevor ich mich virtuell ins Homeoffice begebe, lese ich die Feeds der Nacht durch und trinke dazu Espresso aus der schönen Herzchen-Espresso-Tasse (Geschenk der besten Ex-Frau von allen).

Stiftkappenupdate

Die Silikonkappe meines reMarkable-Stiftes ist noch da, allerdings habe ich meinen ,,Social-Battery-Button’’ wohl verloren. Das ist ein bisschen traurig und ich kann diesen Gemütszustand jetzt noch nicht einmal mit meinem Social-Battery-Button jedem anzeigen. 😔

Doch dann ist mir der Gott des Verlierens und Wiederfindens (sein Name Fundbüros sei gepriesen in alle Ewigkeit) hold: Eine Kollegin schickt mir eine E-Mail, dass mein Anstecker im Raum für den Softwaretest gefunden worden ist. Die Teamleiterin bringt in mir am Freitag mit.

Hätte ich meinen Social-Battery-Button jetzt an meinem Hemd, die Anzeige würde deutlich nach oben schnellen!

Frühstück

Mir ist Frühstück ja wichtig, weil ich sonst im Laufe des Vormittags einen gierigen, weltverschlingenden Hunger bekomme und darüber hinaus auch ganz schön grantelig werden kann. Dummerweise mag ich direkt nach dem Aufstehen nichts essen. Wenn ich ins Büro fahre, löse ich das Dilemma, indem ich im eben erst im Büro ein belegtes Brötchen o.ä. esse. Hier im Homeoffice fehlt mir mal wieder die Struktur und da ich dummerweise immer diese Videoschalten habe, kann ich auch nicht ganz spontan und in Ruhe zwischendurch frühstücken. Die Verantwortung hierfür trägt natürlich Karl Lauterbach und niemand anderes, weil der uns ja alle in den Lockdown und ins Homeoffice geschickt hat!!!!! Wird man ja wohl mal sagen dürfen!!!111 geht zeternd ab

Monitor

Der bestellte Monitor konnte wie von mir erwartet nicht in die Packstation eingeliefert werden (dazu ist er einfach zu groß) und liegt nun in der Hauptpost Kommandantenstraße. Mir fällt viel zu spät ein, dass ich das Paket auch in die nahe Postfiliale hätte umleiten lassen können. Zur Strafe muss ich dann also morgen mit der Sackkarre quer durch Neudorf latschen. Immerhin habe ich Homeoffice und damit reichlich Zeit.

Heute muss ich jedoch wieder wie jeden Dienstag zur Gruppentherapie. Beim Barrista bekomme ich aufgrund einer etwas hilflos missglückten Kommunikation keinen Milchkaffee, sondern ein absurd hohes Glas. Ich vermute einen Latte Macchiato (bestellt war ja ein Café Latte). Eine interessante Erfahrung, aber ich nehme dann doch lieber eine große Tasse mit Milchkaffee.

Verabschiedung

Wir haben in der Gruppe wieder ein langjähriges Mitglied verabschiedet. Es ist schön, wenn jemand auch ohne Gruppentherapie zurechtkommt und es ist unglaublich schade, einen Menschen, den man so gut kennengelernt hat, nun nicht mehr regelmäßig zu sehen.

Abendgestaltung

Ich bestelle beim Asia-Restaurant Essen. Es schmeckt ganz gut, zumal die Nudeln gut gebraten sind und nicht in Fett ertränkt wurden. Die Ente mit Nudeln kommt ohne Soße und das steht ihr geschmacklich gut zu Gesicht.

Ich schaue noch ein bisschen Youtube und ärgere mich über einen Beitrag von ZDFheute über Drohnen, der nur von Werbe-Blabla diverser Firmen strotzt. Ein ,,Drohnen-Experte’’ faselt von Drohnen-Schwärmen, die in Flugzeugträgern eindringen und ihn in mehreren Tagen zerlegen können. Man sollte die Menschen besser über die schlimmen Folgen des Alkoholmissbrauchs aufklären, denn so möchte ja niemand enden!! Als dann ein Vertreter von Airbus (sic!) darüber schwadroniert, dass man KI doch ernsthaft Ethik beibringen will (,,Es ist ein Theologe dabei!’’), fühle ich mich ernsthaft verarscht.

Ich beruhige mich damit, dass ich den langsam mit über 50 Dokumenten recht vollen Eingang meiner Dokumentenablage in DevonThink abarbeite, indem ich die Dokumente verschlagworte und ablege (das ist das Beamtengen in mir).

Danach geht es ins Bett.