Montag, 18.09.2023

Die Nacht

Ich schlafe ganz ordentlich. Die Träume fühlen sich nach Plastik an.

Der Morgen

Mal wieder hält mich das Bett mit aller Kraft gefangen und ich stehe erst um kurz nach sieben Uhr auf. Die Züge haben irgendwie alle Verspätung und sind relativ voll. Ich komme aber trotzdem ganz gut ins Büro.

Im Büro erfahre ich etwas, was mich stutzig macht. Stellt Euch vor, Ihr habt so Ahnungen und Befürchtungen, die sich in Eurem Kopf festsetzen und immer schlimmer werden. Sie rauben Euch die Kraft, sie rauben Euch den Schlaf, ihr könnte die Situation aus einem Mangel an Informationen nicht auflösen. Zwei Tage später erfahrt Ihr, dass die Situation, die Euch solche Angst gemacht hat, in Wirklichkeit um 180 Grad anders war als gedacht.

Haare

Die Haare am Hinterkopf haben sich verknotet. Am Schreibtisch sitzend, entknote ich sie und bürste sie ordentlich durch. Irgendwie fühle ich mich heute sonst seltsam verknotet.

Gefühle

So wie ich als ein dicker, großer Klops in meinem Bürostuhl sitze, so sitze gerade ein dicker, großer Klops an Gefühl in mir und füllt mich beinahe vollständig aus. Wie machen das andere Leute eigentlich, wenn sie Gefühle haben? Wegdrücken? Betäuben? Beides habe ich ja jahrzehntelang so praktiziert und es ist mir nicht gut bekommen (Euphemismus des Tages!). Nun sitze ich hier im Büro und draußen scheint die Sonne auf den Fernsehturm und ich bin ein großer Gefühlswal, der sich immer weiter aufbläht und dann wohl irgendwann platzen wird.

E-Book-Witz

Letztens habe ich einen Witz erfunden, den ich eigentlich ganz gelungen finde:

Zwei Neandertaler laufen durch die Steppe. Sagt der eine:

„Es wird langsam Zeit, dass endlich das Buch erfunden wird!“

Fragt der andere zurück:

„Wieso? Wir können doch noch nicht einmal Lesen!“

„Aber allein der Geruch! Die Haptik!“

Seelenschmerz

Ich habe beschlossen mich an den konstanten Seelenschmerz jetzt einfach zu gewöhnen. Das ist auch eine Form von Akzeptanz.

Statt wie mir anempfohlen weiter die Piratenserie zu schauen, lese ich erst einmal auf dem Balkon sitzend. Die Geschichte von Tsantsa, dem Schrumpfkopf, entführt mich in andere Zeiten. Das lederne Wesen nimmt Anteil an geschichtlichen Ereignissen , ohne sie wirklich beeinflussen zu können.

Schokolade esse ich im Moment weniger und bin darauf stolz.

Bullet Journal

Ich versteige mich in die Idee, auf meinem reMarkable 2 ein Bullet Journal zu führen. Damals, als die aufkamen, fand ich es zu unflexibel, in ein papierner Notizbuch zu schreiben, aber auf dem Schreib-Tablet kann ich ja einfach Löschen, Ausschneiden, Kopieren, Taggen und Filtern. Ich probiere das einfachmal aus.

Kurzatmig

Ich bin noch ganz schön kurzatmig. Auf dem Weg vom Bahnhof zu meiner Wohnung muss ich wieder einen Moment Pause machen und mich dabei hinsetzen. Doch ich will mich nicht ins Bockshorn jagen lassen und meine Aktivität langsam erhöhen. Vielleicht installiere ich mir wieder die Gesundheits-App von Apple und tracke wenigstens eine Zeit lang meine gelaufenen Schritte.