Samstag, 07.10.2023

Kissenliebe

Schön in der warmem Mulde liegen, so darf ein Samstag beginnen. Um halb neun (der Mittag der frühen Vögel) stehe ich auf. Mein Plan, mir heute zum Frühstück frische Brötchen zu kaufen, zerplatzt in Glitter. Toastbrote hassen diesen Trick!

Aquarianer

Frau Novemberregen schreibt über Aquarien und da ich einen Freund habe, der Aquarianer ist, möchte ich Euch mal einen absolut guten und wichtigen Rat geben: Erwähnt in der Nähe eines Aquarianers niemals (!) so etwas wie: ,,So ein Aquarium sieht ja schon schön aus!’’

Er wird sich direkt an Deine Fersen heften und Dich niemals mehr loslassen:

,,Ich habe noch ein 120-Liter-Aquarium im Keller! Das ist für Anfänger geeignet! Das schenke ich Dir!’’ (Aquarianer haben immer ein 120-Liter-Aquarium im Keller stehen!)

,,Ach, so eine alte Pumpe habe ich auch, die lege ich Dir dabei! Pflanzen kriegste noch und zum Einstieg ein paar Guppies. Komm, ich fahre Dir das alles jetzt zur Dir nach Hause! Komm! LOS!! KOMM!!! ENDLICH!!!! DU HAST BIST JETZT EINER VON UNS!!!!’’

Gute Vorsätze

Gute Vorsätze natürlich am Arsch. Gestern war ich so im selbigen, dass ich die Abendreflexion zugunsten des Heiabettes ausfallen ließ. Dann soll die Morgenreflexion heute eben etwas ausführlicher werden. Für das Dankbarkeitstagebuch ist ja noch was im Gedächtnis.

Das innere Kind

Frau Kaltmamsell weist auf ein Interview mit dem Psychiater Eckhard Roediger hin. Als ich es lese, fällt mir ein, dass sich jemand letztens auf Mastodon über dieses Interview aufgeregt hat: Roediger sei doch Psychiater und habe deswegen von Psychotherapie keine Ahnung und eh einen ganz anderen Blickwinkel. Zu Herrn Roediger steht aber auch in dem Artikel:

Eckhard Roediger ist Neurologe, Psychiater und Arzt für psychotherapeutische Medizin. Er ist Leiter des Instituts für Schematherapie in Frankfurt. Roediger hält in vielen europäischen Ländern Vorträge und Trainingsworkshops zur Schematherapie.

Er ist also durchaus ganz schön psychotherapeutisch unterwegs! Dass er Schematherapeut ist, finde ich sehr spannend, denn ich habe die Sache mit dem ,,inneren Kind’’ in einer Schematherapie genau so kennengelernt, wie Herr Roediger das beschreibt:

Da schiebt sich eine Vergangenheit in die Gegenwart. Und das kann nicht funktionieren. Was die Patienten lernen können, ist: „Was du jetzt fühlst, sind eingefrorene Tiefkühlerbsen. Sie sehen zwar neu aus, aber die sind steinalt. Öffne dich für den Gegenwartsmoment. Was kannst du jetzt als erwachsene Person machen, um mit der aktuellen Verlassenheitssituation klarzukommen?“

Genau damit beschäftigt sich ja die Schematherapie: Mit den Schemata, die wir als Kleinkinder verinnerlicht haben, um mit Bedrohungen fertig zu werden und die wir bei entsprechenden Auslösern auch heute noch aktivieren – mit der Folge, dass wir in bestimmten Situationen plötzlich wie ein Kleinkind reagieren.

Es geht darum, die Aktivierung eines Schemas zu erkennen und sich klar zu machen, dass die Situation jetzt für uns Erwachsene keine Bedrohung mehr darstellt.

Wenn ich also hier schon mal von der Arbeit am oder mit dem inneren Kind berichtet habe, so meinte ich genau das: Diese frühkindlichen Schemata zu erkennen und als Erwachsener reagieren zu können.

Ritterfilm

Freund J. und ich gucken die erste Hälfte von ,,The Last Duel’’, dem Ritterfilm mit dem berühmten Halb-Visier (die Ausstattung und Darstellung der Zeit fand ich sonst eigentlich ganz gut – ohne jetzt die Schnüre an irgendwelchen Sandalen zu zählen). Der Film ist wegen seiner Erzählstruktur (eine Geschichte aus drei Perspektiven erzählt) mal was anderes, aber mit 2,5 Stunden definitiv zu lang.

Später schaue ich noch die Doku ,,Der Fall Nord Stream’’ (Video verfügbar bis 25.08.2028), die vielleicht nicht gerade mit gigantischen Enthüllungen aufwartet, viele Verschwörungserzählungen über die Anschläge aber ad absurdum führen.