Dienstag, 31.10.2023

In dieser Nacht schlafe ich gut und tief. Liegt es vielleicht an der vielen Bewegung der letzten Zeit?

Mir träumt, ich bin in einer holographischen Projektion wie in ,,Star Trek“ und besuche gemeinsam mit einer Bekannten einen mittelalterlichen Markt. Ich spiele den Diener der Bekannten und deswegen muss sie das Bier bezahlen, dass in kleinen Keramikbechern ausgeschenkt wird. Später möchte ich auch mal eine Runde ausgeben, muss aber dafür an unser Gepäck, welches einige Meter entfernt liegt und ich bekomme Sorge, dass wir bestohlen werden. Doch dann kommt mir der Gedanke, dass das hier ja eine Simulation zu unserer Unterhaltung ist und da wird man doch wohl kaum bestohlen, oder?

Später müssen wir das Essen für die anderen Gäste vorbereiten und noch während ich Käse schneide, um kleine Brote zu überbacken, kommen die Leute in die Küche. Es sind ausnahmslos Gäste etwas gehobenerem Alters und einer nimmt Fleischstücke vom Grill, probiert sie und mäkelt daran herum. Das ärgert mich maßlos!

Frau Kaltmamsell erinnert sich an die Zeiten mit Schwimmbekleidungspflicht und ich muss an ,,meine“ Zeit denken, als es bei uns noch eine Badekappenpflicht gab. Hatte man seine Badekappe vergessen oder verloren, konnte man sich am Eingang eine Einweg-Badekappe kaufen für die man sich dann den gesamten Schwimmunterricht über schämen konnte.

Die Malven auf dem Balkon wachsen und blühen, als ob es kein Morgen gäbe. Vielleicht gibt es das auch nicht, aber diesen Gedanken schiebe ich schnell beiseite.

Im Homeoffice stelle ich den Vorschlag für die Fachgruppe Biologie. Dort bringe ich auch den Nasenschreitling unter. Mal schauen, wann das auffällt!

Erinnerung: Damals, als die beste Liebste und ich in Wien unser Praktikum absolvierten, taten wir die meistens in einer bestimmten Zweigstelle der Wiener Städtischen Büchereien. Der Leiter war schon älter und stand kurz vor der Pensionierung. Zu dieser Zeit ging seine Art noch als „charmant“ durch – zumindest fand ich ihn unterhaltsam. Einmal erzählte er, wie er auf dem Weg zu seiner Lebensgefährtin in den Niederlanden (ganz ordentliche Strecke für eine Fernbeziehung, will ich meinen!) im Zug saß und dieser kurz vor dem Düsseldorfer Hauptbahnhof stehen blieb. Der Fahrgast aus Wien freut sich über diesen außerplanmäßigen Halt, den neben dem Hauptbahnhof gab und gibt es ein Bordell mit nummerierten Fenster und er hatte seine Freude daran, die Frauen dort in der „Auslage“ zu betrachten. So etwas auf der Arbeit zu erzählen , fanden wir auch schon damals merkwürdig. Daran musste ich denken, als ich letztens mal wieder an den nummerierten Fenstern mit den traurig blickenden Frauen darin vorbei fuhr.

Lesung „König mit Barth“ von und mit Ralf König und Markus Barth. Freund Flöte und ich treffen uns am Chlodwigplatz. Vorher esse ich ein halbes Südstadthähnchen. Wenn ich die vielen Kioske und Kneipen sehe, würde ich schon gerne noch trinken können, aber andererseits bin ich dafür klar und nüchtern und das ist auch gut so.

Die Lesung ist großartig. Mir schmerzt das Gesicht vor Lachen. Besonders die Vorträge von Ralf König (mit den Comics per Beamer) sind zum Schreien. „Roy und Al“, „Das Martyrium der heiligen Lotta“ und viele alte und neue Geschichten lassen mich giggeln wie ein Schulkind.

Gegen 2 Uhr morgens ins Bett.