Die Nacht
Ein bisschen besserer Schlaf. Mir träumt, mein Bruder veranstaltet auf dem Grundstück meiner Eltern ein Heavy-Metal-Konzert. Alle sind aufgeregt, alle helfen mit. Das Festival ist klein und familiär. Es ist sogar verboten, mit dem Auto anzureisen. Früh sind Freunde da und bauen mit auf. Es wird Bier und Schnaps getrunken. Bevor es richtig losgeht, will ich mich noch duschen und suche gemeinsam mit zwei Bekannten die ,,Erbscheune’’ meines Vaters auf. Dort sind nämlich Umkleidekabinen und Duschräume. Dummerweise kommt andauernd etwas dazwischen und wir müssen mit dem Nachbarn noch eine wilde Cannabisplantage besichtigen, die er im Wald entdeckt hat.
Morgens müde
Ich stehe um neun Uhr auf, denn die Flaschenpost hat sich angekündigt. Bis der Fahrer dann aber wirklich da ist, lege ich mich noch auf das Sofa und schlafe sofort ein, bis es an der Tür klingelt. Der Fahrer bringt: 2x Wasser mit Zitronenaroma, 2x Münchener Spaten Helles alkoholfrei, 1x Paulaner Spezi alkoholfrei, 1x Club Mate, 1x Apfelschorle in kleinen Flaschen. Jetzt bin ich erst einmal versorgt!
Magen
Ich esse – mehr aus Vernunft denn aus Apetitt – beim Bäcker zwei belegte Brötchen. Die Faust in meinem Bauch ist nach zweitägiger Abwesenheit nämlich wieder da. Sie ist ganz deutlich zu spüren und immer wieder schließt sie sich fest und böse um den Magen. Zwar verliere ich dadurch an Gewicht, kann mich aber nicht darüber freuen. Freude ist zur Zeit nicht lieferbar.
Trübnis
Wieder dieser ewig erscheinende Nieselregen. Die Dunkelheit zieht mir die Gedanken aus dem Kopf. Sie liegen nun da auf dem nassen Kopfsteinpflaster. Sie können nicht weg, denn dazu müsste es wenigstens mal richtig regnen. Stattdessen nur dieses Geniesel.
Beim Barista hole ich mir einen Milchkaffee. Auch dies mehr eine hohle, halbautomatische Handlung. Kaffeebohnen (,,Caruso Blend“) nachgekauft, weil es so in der Todo-App steht. Menschen laufen mit Tüten vorbei. Der Einzelhandel jammert, weil die Menschen nicht mehr so geil viel kaufen wie früher. Bauern fahren mit ihren Traktoren nach Berlin blockieren dort die Straßen. Wer mit dem Traktor bis nach Berlin fährt, für den ist der Diesel wohl zu billig!
Mit dem Kaffee und mit der Zeit geht es ein wenig aufwärts mit der Stimmung. Ich fühle mich belebter. Sicher liegt das nicht nur am Koffein, sondern auch daran, dass ich unter Menschen bin.
Notiz an mich: Ab morgen wieder regelmäßig in die Stadtbibliothek fahren!
Ablenkung
Auf dem heimischen Mac installiere ich mir mal wieder Thunderbird. Es fühlt sich an wie nach Hause kommen. Der doofe Fehler ,,Es wird bereits auf diesen Ordner zugegriffen blablabla!“ ist bisher nur einmal aufgetreten und vielleicht hat sich der mit der Zeit ausgemendelt.
Weihnachten
Wie man sich denken kann, habe ich überhaupt keine Lust auf Weihnachten. Würde gerne dieses Jahr aussetzen, auch wenn ich nicht allzu viele Termine habe. Die Weihnachtskarte, die ich laut meinem Bruder für die Eltern besorgen soll, wiegt tonnenschwer und liegt irgendwo am Ende der Welt. Der Gedanke, über die Feiertage einfach zu Hause zu bleiben und mich ins Bett zu legen, klingt verlockend. Vielleicht zu verlockend.