2024-03-01 Freitag

Ich schlafe tief und gut. Einmal wache ich auf und denke, es ist schon Morgen, doch es ist erst zwei Uhr. Wie tief muss ich geschlafen haben!

Mir träumt, ich wäre ein kleiner Gott und ich würde zu einem Treffen mit anderen Göttern in einem entfernten Stadtteil Duisburgs fahren. Ich trage nur meinen Revolver und einen Bademantel, ein älteres Götter-Ehepaar ist nackt, denn sie sind die Patrone der Freikörperkultur. Ein Typ will mich erschießen, aber ich ziehe schneller als er (RDR2 lässt grüßen). BÄMM! BÄMM! BÄMM! macht es und der Typ liegt am Boden.
Auf dem Rückweg kehre ich in eine Kneipe ein, die sich das Stockwerk mit einem Bestattungsunternehmen teilt. Die habe ich schon vor längerer Zeit entdeckt und möchte die unbedingt ausprobieren. Erst muss ich durch die Empfangshalle und einige Büroräume des Bestatters, dann komme ich in einen mittelgroßen Raum. Die Möbel sind aus freundlich-hellem Holz wie in einer Krankenhaus-Caféteria. Hier geht es nachbarschaftlich ungezwungen zu. Erst jetzt fällt mir ein, dass ich ja keinen Alkohol mehr trinke! Der Wirt bewegt sich zwischen den Gästen und bringt mir auf meine Bestellung (,,Etwas ohne Alkohol , bitte! Ich darf leider nicht!“) eine Halbliterflasche mit einer leicht süßen, sehr erfrischenden Limonade. Man heißt mich willkommen und bietet mir Platz an. In meinem Bademantel fühle ich mich allerdings ein bisschen deplatziert. Später will eine Frau mit mir tanzen, um unter den Mantel zu kommen. Auch wenn die Dame sehr nett ist, geht mir das alles zu schnell und ich muss nach Hause.
Dort finde ich auf dem Sofa mehrere Kartons. In drei von ihnen sind viele Schnipsel mit daran getackerter Quittung. Ich erinnere mich daran, dass das die Lose für eine Preisverleihung bei einer Feier auf der Arbeit waren, die ich für Revisionszwecke aufbewahren wollte. Auch erinnere ich mich an die Aufregung und den großen Druck, unter dem ich als Organisator der Preisverleihung gestanden habe. Endlich kann ich den ganzen Mist wegwerfen! In einem Karton sind in Folie eingewickelte Flaschen. Das sind wohl alte Biervorräte. Allerdings sind die Bierflaschen alle nur noch halb voll. Eine von ihnen ist ausgelaufen und saut alles ein. Fluchend laufe ich ins Bad, um einen Aufnehmer zu holen, doch dort ist gerade mein Bruder, weil er sich übergeben muss. Wir schimpfen uns beide an.


Formschub hat einen sehr schönen Artikel über die Sprache geschrieben und veröffentlicht. Meine Wenigkeit pläddert sprachlich ja auch gerne mal unüberlegt daher und fühlt sich durchaus angesprochen.


Was Lustigeres als dieses von south aufgeschnappte Zitat finde ich heute nicht mehr:

Ein ahnungsloser Bewohner des Nachbarhauses ist fassungslos, als er erfährt, dass er neben der gesuchten RAF-Terroristin gewohnt hat. „Da habe ich jahrelang neben der Genossin gewohnt, das gibt’s ja nicht“, sagt er und verabschiedet sich mit der Parole „Rotfront“.


Zu Mittag in der Kantine ,,egetarische Spinat–Dinkel-Puffer dazu Gemüsecoscous“, obwohl eigentlich ,,Sardische Hirtentasche“ angesagt war. Schmeckte trotzdem gut und zum Nachtisch gab es ein Stückchen Käsekuchen.

Der Himmel klart auf und die Sonne scheint frühlingshaft.


Kathrin Passig berichtet im Techniktagebuch über die Schwierigkeiten, in Berlin einen Termin für die Verlängerung eines Reisepasses zu bekommen:

Bei meinen Versuchen im November, Dezember, Januar und Februar waren keine freien Termine in dem Zeitraum erkennbar, in dem ich auch in Berlin sein würde. Im Nachhinein weiß ich, dass ich naiv war: Es gibt bei jedem Amt genau einen Tag, an dem die Termine für genau einen Tag in einer fernen, je nach Amt unterschiedlichen Zukunft freigeschaltet werden, und diese Termine sind ein paar Sekunden später alle wieder weg. Dass es irgendwann zufällig einen Termin für genau den gesuchten Zeitraum gibt, ist praktisch ausgeschlossen.

Eine ähnliche Beobachtung habe ich in Duisburg auch gemacht und eine Zeit lang habe ich einfach jeden Morgen ganz früh nach den Terminen geguckt, da mir der Stichtag für die neuen Termine nicht bekannt war. Irgendwann hatte es dann geklappt und ich sah vor mir auf dem Monitor ein wahres Meer an freien Terminen (ein wenig neige ich ja zur Übertreibung).



Heute Morgen hörte ich in den Nachrichten, dass die Tarifverhandlungen zwischen der DB und der GdL gescheitert sind. Ich weiß nicht, was mir mehr Angst macht: Ein unbefristeter Streik oder das unvermeidliche ,,WESELSKY IST AN ALLEM SCHULD!!!!!1 GNAAAAAHAHAAHAHA!!“, das dann folgt.


Vor ein paar Tagen war es in mir in der Übergangsjacke eigentlich zu kalt, ich hatte aber keine Lust mehr, die Winterjacke wieder aus dem Schrank zu holen. Jetzt ist das Wetter perfekt für die Übergangsjacke und ich bin stolz auf meine Sturheit.


Abendessen bei Bella am Hauptbahnhof: Gefüllte Cannelloni.
Im Kino dann Dune 2. Ich bin geflasht von den unglaublichen Bildern. Gefühle und Musik tragen mich durch die drei Stunden, die mir nicht lang werden (bis auf meinen Rücken, dem gefällt das alles nicht).